"Keine Spur von Krise" - Bernhard Fleischers Musikvideos boomen

Neben Musik-Dokumentationen über das West-Eastern Divan Orchester, den 22 Mozartopern oder “La Traviata” ist und bleibt der Event mit Anna Netrebko, Rolando Villazon und Placido Domingo auf der Berliner Waldbühne der große Renner im Repertoire des Salzburger Musik-Filmers Bernhard Fleischer. Über 100.000 DVDs hat der umtriebige Produzent von dieser Musik-Dokumentation abgesetzt. Diese Verkaufszahlen sind von den heurigen Neuproduktionen für den DVD- und Fernseh-Markt nicht zu erwarten, dennoch hat Fleischer eine Reihe von publikumswirksamen DVD-Produktionen angekündigt.

“Alles, was an eine breitenwirksame Veranstaltung geknüpft ist, lässt sich gut verkaufen, da spüren wir rein gar nichts von einer Krise”, so Fleischer heute, Dienstag, Vormittag in einem Pressegespräch. “Einfach eine Oper, also die Kunst allein ohne glamouröses rundherum, ist schwer verkäuflich, aber das ist nicht wirklich neu”, so Fleischer, der heuer daher nicht nur die Salzburger Festspieloper “Theodora” auf den Markt bringen will, sondern sein Augenmerk vor allem auf die Live-Doku von Paavo Järvis sensationell rezipierten Beethoven-Symphonien richtet.

Hochgesteckt sind die Erwartungen auch was den offiziellen Amtsantritt von Gustavo Dudamel beim Los Angeles Philharmonic Orchestra Ende Oktober 2009 betrifft. “Das ist eine Gala, die im US-Fernsehen ausgestrahlt wird. Dabei ist nicht nur Mahlers Erste Symphonie, sondern auch eine Uraufführung von John Adams breitenwirksam und verkäuflich”, so der Salzburger Musik-Produzent, der einen erheblichen Teil seiner Musik-Dokumentationen im Auftrag der weltweit tätigen Produktionsfirma Unitel abwickelt.

Punkten will Fleischers Firma Moving Images heuer auch mit “Prima la Russia”, einer Serie von Opern-Impressionen aus russischen Zaren-Palästen mit Renee Fleming und dem Opern-Regisseur Brian Large. Zudem steht die Produktion von “Rosenkavalier” aus Baden-Baden vom Jänner dieses Jahres auf dem Programm. Christian Thielemann, Diana Damrau, Franz Hawlata, Renee Fleming haben die alte Herbert-Wernicke-Inszenierung von den Salzburger Festspielen des Jahres 1995 wiederbelebt.