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Keine Schweigeminute für Terroropfer von 1972

IOC-Präsident Jacques Rogge hat trotz Forderungen aus der Politik eine Schweigeminute für die israelischen Opfer des Terroranschlags bei den Olympischen Spielen 1972 in München erneut abgelehnt. "Wir werden die Athleten im Rahmen der Spiele mit einer hochkarätigen IOC-Delegation angemessen würdigen und wir werden auch am Jahrestag des Attentats in Fürstenfeldbruck präsent sein", erklärte er.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) sei der Meinung, dass die Eröffnungsfeier am kommenden Freitag “nicht der geeignete Anlass für ein Gedenken dieser tragischen Tat” sei. Statt der Schweigeminute während der Eröffnungsfeier hat das IOC in Abstimmung mit dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) Israels am 6. August in Londons Guildhall eine Gedenkfeier organisiert, bei der auch IOC-Präsident Jacques Rogge anwesend sein wird.

Weltpolitik wäre für Schweigeminute

In dieser Woche hatte sogar US-Präsident Barack Obama erklärt, die Kampagne für eine Schweigeminute während der feierlichen Olympia-Zeremonie zu unterstützen. Auch das kanadische Parlament, Australiens Premierministerin Julia Gillard, britische Parlamentarier, Mitglieder des amerikanischen Repräsentantenhauses und sogar Rogges Landsmann, der belgische Sportminister Philippe Muyters, haben sich mit dieser Forderung an das IOC gewandt. Deutschlands Außenminister Guido Westerwelle hatte Rogge geschrieben, ein Moment des Innehaltens zu einem passenden Zeitpunkt wäre eine menschliche Geste und ein würdevolles Zeichen dafür, dass Gewalt und Terror in der olympischen Idee keinen Platz haben.

München 1972 – Dunkelstes olympisches Kapitel

Palästinensische Terroristen hatten am 5. September 1972 im olympischen Dorf in München elf israelische Teilnehmer als Geiseln genommen. Während der Geiselnahme und eines gescheiterten Befreiungsversuchs auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck waren alle elf Israelis sowie ein deutscher Polizist getötet worden.

(APA)

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