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Keine Aussicht auf Belebung

Die Schwächephase der österreichischen Wirtschaft geht in die Verlängerung.

Der „UniCredit Bank Austria“ Konjunkturindikator hat sich nach der kontinuierlichen Verschlechterung seit Jahresbeginn im Juli zwar stabilisiert und blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert. Allerdings signalisiert der Indikator mit einem Wert von minus 2,9 Punkten eine Fortsetzung des Abschwungs der öster­reichischen Wirtschaft.

Nach einem schwachen ersten Halbjahr, das mit einem leichten Rückgang des BIP im zweiten Quartal endete, besteht unmittelbar keine Aussicht auf eine Belebung. Die Stimmung im Dienstleistungssektor hat sich zu Beginn des dritten Quartals spürbar verschlechtert, wenngleich der Pessimismus der Konsumenten – auch angesichts der zurückgehenden Inflation – etwas nachgelassen hat.

Neben der Eintrübung im Dienstleistungssektor drückt die rückläufige Industrienachfrage insbesondere aus dem Ausland auf die Stimmung in der Wirtschaft. Während die Abkühlung der europäischen Investitionskonjunktur unter anderem den Maschinenbau belastet, leiden die Holz- und Baustoffindustrie, die Kunststoff- und Metallwarenerzeuger sowie Teile der Elektroindustrie als stärker bauabhängige Industriebranchen unter dem Einbruch der Baukonjunktur. Angesichts der veränderten Finanzierungsbedingungen wird der Bausektor immer mehr zum konjunkturellen Schlusslicht der österreichischen Wirtschaft.

Kein scharfer Einbruch

Der aktuelle Konjunkturindikator lässt für die Sommer­monate – wie schon im zweiten Quartal – einen leichten Rückgang des BIP befürchten. Ein scharfer Einbruch der österreichischen Wirtschaft dürfte jedoch ausbleiben.

Das Wachstum des Welthandels wird sich in der zweiten Hälfte 2023 voraussichtlich abkühlen. Zum einen belasten die massiven gleichzeitigen Zinserhöhungen der Zentralbanken vor allem das verarbeitende Gewerbe und insbesondere die Gebrauchs­güterindustrie. Auch blieb der chinesische Fertigungssektor nach der Öffnung zu Beginn des Jahres schwach und die vorgezogene Nachfrage der Konsumenten nach Waren während der Pandemie – anstelle des Konsums von Dienstleistungen – wird weltweit weiter ihren Tribut fordern.

Somit ruhen die Hoffnungen auf eine Erholung vorerst allein auf dem Dienstleistungssektor, der von der Verlangsamung der Teuerung und damit ab der zweiten Jahreshälfte auch von realen Lohnzuwächsen profitieren sollte. 

Leichtes Wachstum für 2023

Die Konjunkturexperten erwarten dank eines statistischen Überhangs für 2023 weiterhin ein leichtes Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent, wenn auch mit deutlichem Risiko nach unten.

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