AA

Keine Änderung des Bodensee-Rekordtiefs

Für Freitag sind zwar Regenfälle im Einzugsgebiet angekündigt, am derzeitigen Rekordtief des Bodensees dürfte sich dadurch aber nur sehr wenig ändern.

Noch immer fließt deutlich mehr Wasser aus dem Bodensee ab, als über den Rhein und andere Flüsse eingebracht werden. Gutes kann derzeit nur die Internationale Rheinbauleitung dem Zustand abgewinnen.

„Damit der Bodensee um nur einen Zentimeter steigt, braucht es 5,4 Millionen Kubikmeter Wasser“, erklärt Ralf Grabher vom Landeswasserbauamt in Bregenz gegenüber der APA die Größenordnung. Aber selbst bei einem ergiebigen Regenguss am Freitag sähe er nur geringe Auswirkungen auf den Pegelstand: „Die Böden sind derzeit sehr trocken und aufnahmefähig, so dass der Bodensee nicht so schnell reagieren wird.“

Die schon seit Wochen bestehenden Probleme wegen des niedrigsten Pegelstandes zu dieser Jahreszeit seit 1817 werden noch längere Zeit andauern. Vor allem die Schifffahrt ist betroffen: Mehrere Häfen können von den Linienschiffen nicht mehr angefahren werden, auch für Hobby-Skipper gibt es Einschränkungen.

Am Mittwoch lag der Pegel in Bregenz um 8.00 Uhr bei 283 Zentimetern und war die vergangenen Tage durchschnittlich um einen Zentimeter gefallen, so Grabher. Wesentlich beeindruckender sind die Schwankungen beim Rhein, der den Bodensee zu fast zwei Dritteln speist: In Lustenau wurden am Dienstag Morgen 490 cm am Pegel abgelesen, in der Nacht auf Mittwoch mit 597 über einen Meter mehr. Doch diese Unterschiede seien normal und hängen mit dem Betrieb der Kraftwerke an der Ill sowie in Liechtenstein und der Schweiz zusammen, bestätigt auch Uwe Bergmeister von der Internationalen Rheinbauleitung. Im Tagesdurchschnitt fließen über den Rhein bei Fußach derzeit 98 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in den Bodensee, gleichzeitig aber fließen am anderen Ende mehr als 200 ab.

Das Niedrigwasser erleichtert die Kontrolle der Dämme, ist Bergmeister nicht unzufrieden mit dem Niedrigwasser: „Man sieht derzeit Bereiche, die sonst um diese Jahreszeit unter Wasser liegen. Der Zustand der Dämme kann besser beobachtet werden.“ Dabei sei noch nichts Außergewöhnliches entdeckt worden.

Bergmeister rechnet mit einem zweiten Vorteil: „Verschiedene Bauarbeiten werden voraussichtlich früher durchgeführt werden können als in anderen Jahren.“ Die Hauptarbeit, der Vortrieb der Mündung in den Bodensee, sei außerhalb des Sommers zu leisten – wenn der Wasserstand ohnehin noch niedriger ist als in diesem Jahrhundertsommer.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Keine Änderung des Bodensee-Rekordtiefs