Das Grundwasser in Lindau ist verseucht, die Werte für das hochgiftige Arsen weit über den Grenzwerten. Dieses verunreinigte Grundwasser sickere auch in den Bodensee, legt ein dem bayerischen Rundfunk vorliegenden Bericht nahe. Der Trinkwasserwasserspeicher Bodensee sei jedoch nicht in Gefahr, betont man beim Lindauer Landratsamt. In Vorarlberg ist man dennoch alarmiert. Landesrat Erich Schwärzler forderte die Einschaltung der Internationalen Gewässerschutzkommission und kündigte verstärkte Kontrollen der Wasserqualität an.
Altlasten von Dampflokomotiven
Die Ursache der Verunreinigung findet sich auf dem Areal des Lindauer Bahnhofs. Zu Zeiten der Dampflokomotiven war es üblich, die Schlacke aus den Dampfkesseln auf dem Bahnhofsareal zu vergraben oder als Belag zu verarbeiten. Diese enthält jedoch giftiges Arsen, das nun durch den Boden ins Grundwasser sickern kann. Durch die sich immer noch im Einsatz befindlichen Diesellokomotiven kommt die Gefahr hinzu, dass Mineralöle beispielsweise beim Betanken der Lokomotiven in die Erde gelangen kann. Vorarlbergs Bahnnetz entstand ab 1870, elektrifiziert ist diese erst seit 1954. Somit sind auch auf Vorarlbergs Bahnhöfen vergleichbare Altlasten möglich, eine Verseuchung des Grundwassers zumindest denkbar. So auch am seenahen Bregenzer Bahnhof.
Keine Verdachtsflächen in Vorarlberg
“Derzeit gibt es in Bregenz keine Verdachtsflächen”, entwarnt ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel. Generell gebe es auch in Österreich Bahnhöfe, an denen in früheren Tagen Schlacke entfernt und gelagert oder vergraben wurden. Solche Flächen würden im Rahmen des generellen Umweltmonitorings gesucht und kontrolliert, versichert Zumtobel. Laut dem aktuellen Wissenstand der ÖBB gibt es in Vorarlberg keine Flächen, die als Risikogebiet gelten.
Grundwasser in Bregenz unbelastet
Beim Land Vorarlberg schließt man derzeit ebenfalls eine Verunreinigung des Grundwassers aus. “Im Bereich Bregenz haben wir drei Grundwasserpegel, die regelmäßig kontrolliert werden”, erklärt Thomas Blank von der Abteilung Wasserwirtschaft. Bei den zweimal jährlich durchgeführten Untersuchungen habe man bisher noch keine auffälligen Werte feststellen können, auch nicht beim krebserregenden Arsen. “Die Werte liegen mit fünf Mykrogramm pro Liter weit unter den Grenzwerten von neun Mykrogramm pro Liter Wasser”, betont Blank.
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