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"Kein Vorteil durch Gorbach"

Der vorgesehene Eintritt von Vizekanzler Hubert Gorbach in die von Touristik-Unternehmer Walter Klaus geplante Holding - die "VN" berichteten exklusiv darüber - schlägt hohe politische Wellen.

Auch im Montafon und unter den rund 500 Mitarbeitern in der Region herrscht höchste Aufmerksamkeit. Walter Klaus zu den „VN“: „An der Leitung der Silvretta-Nova-Gruppe ändert sich nichts. Heinrich Sandrell und Werner Netzer werden diese Funktion in bewährter Weise fortführen. Ich besitze weitere Unternehmen, in denen für qualifizierte Führungskräfte Bedarf ist.“ Bekanntlich will der 71-jährige erfolgreiche Touristiker eine „rechte Hand“ zur Seite. Diese Funktion soll Hubert Gorbach übernehmen. Zum Klaus-Imperium zählen neben den 60 Liftanlagen, mehreren Hotel- und Gastronomiebetrieben auch rund 600 Wohnungen in Hamburg, die Seilbahn Sulden am Ortler, Weingüter in Kittsee sowie eine kleine Insel unweit von Venedig.

Als Unterstellung bezeichnet Walter Klaus, dass er bei einem eventuellen Ankauf der Bodenseeschifffahrt, für die er bereits im vergangenen Jahr Interesse gezeigt habe, aus der freundschaftlichen Verbindung mit Gorbach Vorteile erwarte. Dies weist er energisch zurück. Unabhängig davon könne er für den Betrieb einer solchen Einrichtung ein gutes Konzept und beste Voraussetzungen anbieten, so Klaus. Angedacht ist der Erwerb des zum Verkauf ausgeschriebenen Postamts am Bregenzer Hafen. Sollte er das denkmalgeschützte Gebäude kaufen, dann würde er es in ein Hotel umbauen und Bregenz als Destination gemeinsam mit der Bodenseeschifffahrt vermarkten.

„Ohne Ablaufdatum“

Vizekanzler Hubert Gorbach wehrte sich am Wochenende gegen die Aussagen der Opposition, wonach er ein Regierungsmitglied mit Ablaufdatum sei. Es wäre aber vermessen, bereits jetzt zu sagen, dass er der kommenden Regierung angehören werde. Im Unterschied zu anderen Politikern sei er kein Sesselkleber und werde auch kein Entsorgungsfall, wenn er aus der Politik ausscheide. Es gebe noch keinen fixen Termin für einen Wechsel. Er werde in dieser Legislaturperiode mit „voller Kraft“ weiter seine Aufgaben wahrnehmen und dann für das BZÖ in den Nationalratswahlkampf ziehen. Die Bundes-SPÖ fordert eine „verstärkte Kontrolle Gorbachs, um Interventionen zu verhindern“.

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