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Kein Schwammerlgulasch im Ländle

Die extreme Trockenheit der vergangenen Wochen hat passionierte Speisepilze-Sucher auch in Vorarlberg bisher daran gehindert, an frische Pfifferlinge zu kommen.

Fielen im Frühjahr die begehrten Morcheln praktisch aus, so setzte sich die Misere bis Mitte Juli fort.

„Das soll aber nicht heißen, dass die heurige Saison schon gelaufen ist. Bei entsprechenden Bedingungen mit Niederschlägen und der richtigen Temperatur und Luftfeuchtigkeit kann sich die Lage schlagartig ändern, zumal der Herbst sowieso die Haupterscheinungszeit für Speisepilze ist“, gibt Experte Werner Oswald aus Frastanz bei Feldkirch die Hoffnung nicht auf.

Es gibt in Vorarlberg ca. 200 verschiedene Arten von Speisepilzen.„Es müssen also nicht immer nur Pfifferlinge (Eierschwammerl), Steinpilze oder Parasole sein, die in den Körben der Sammler landen“, meint Oswald. Voraussetzung sei natürlich, die diversen Arten hundertprozentig zu kennen.

In Vorarlberg gibt es eine im Vergleich mit anderen Bundesländern relativ liberale Pilzverordnung. So dürfen im Ländle pro Person und Tag in der Zeit zwischen 7.00 und 17.00 Uhr zwei Kilo Speisepilze geerntet werden. Auch die ausländische „Pilzmafia“ ist in Vorarlberg nicht so aktiv wie in anderen Regionen, etwa in Kärnten, Steiermark oder Tirol. Als Ursache nimmt Oswald an, dass im Ländle die „Beute“ gemessen an der Fläche zu unergiebig ist.

Oswald ist Obmann des heuer neu gegründeten „Pilzkundlichen Vereins Vorarlberg“ (mailto: bella@nature.cc), der fachkundige Beratung bietet. „Unsere Beratung bezieht sich nicht nur auf die obligate Frage ’kann man den essen’, sondern auch auf allgemeine Umweltaspekte“, erinnert Oswald gegenüber der APA: „Ohne Pilze gäbe es keine oder nur eine sehr langsame Totholz-Zersetzung, und der Wald würde quasi im eigenen Abfall ersticken“.

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