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Kein Pflegemissstand in Dornbirn

Dornbirn - Aber Personalprob­leme in den Pflegeheimen: Opposition fordert strenge Prüfung.

Das Thema Pflegeheime stand zwar nicht auf der Tagesordnung der Stadtvertretung, trotzdem wurde zwei Stunden lang über die Situation der Pflege in Dornbirn debattiert, und zwar sehr heftig. Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele ließ die Diskussion zu, um den Vorwurf, er wolle Probleme unter den Teppich kehren, zu entkräften. Herausgekommen ist nicht viel Neues: Auf Nachfrage des Bürgermeis­ters bestätigte auch die politische Gegenseite, dass es bei der Pflege keinerlei Missstände gibt. In den Reihen des Pflegepersonals herrscht allerdings nicht gerade eitel Wonne. Zuerst wurde einmal darüber gestritten, ob Rümmele den Tagesordnungspunkt „Pflegeheime” in die Tagesordnung hätte aufnehmen müssen oder nicht. Beide Seiten beriefen sich auf Aussagen von Juristen, die sich allerdings widersprachen. Der Bürgermeister begründete die Ablehnung des Antrags der Opposition damit, dass eine öffentliche Diskussion unzulässig sei, wenn es um Personen gehe: „Ich habe die Leute zu schützen.” Als dann SP-Stadträtin Dr. Gabi Sprickler-Falschlunger von einer „miserablen Führung” in den Pflegeheimen sprach, gab es deshalb umgehend einen Verweis des Vorsitzenden. Dass hinter den Mauern der Heime nicht alles rund läuft, ist bekannt. SP-Stadtrat Mag. Gebhard Greber und sein grüner Regierungskollege DI Martin Konzet verwiesen auf die Kündigungswelle in den letzten Monaten. Greber pocht deshalb auf eine Evaluierung der Pflegeheime, also die professionelle Überprüfung der Qualität der Leitung, der Unternehmenskultur, des Arbeitsklimas und der Strukturen. Rümmele glaubt nicht, dass das notwendig ist: „Es gibt ständige Kontrollen und auch Gespräche mit dem Personal.” Im Rahmen von behördlichen und ärztlichen Überprüfungen habe es keine einzige Beanstandung gegeben, außerdem werde man unabhängige Institute mit weiteren Überprüfungen betrauen, sollte dies notwendig sein, versuchte der Bürgermeister seinen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Als ihm dann ein roter Stadtvertreter vorwarf, auf die Hilferufe des Personals nicht zu reagieren, platzte dem Chef der Kragen: „Das ist eine Zumutung. Woher willst du wissen, ob ich mit den Leuten rede oder nicht?” Damit war diese Diskussion beendet.

Vorwurf

Christoph Winder, Landtagsabgeordneter und ÖVP-Stadtvertreter warf den Roten, Grünen und Freiheitlichen vor, nur das Negative zu erwähnen, das Positive, das seiner Meinung nach in den Heimen überwiegt, aber zu verschweigen.

 

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