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Kein Ostern ohne "Bock"

Rankweil -  Ostern ohne Starkbier wäre wie Weihnachten ohne Christbaum: Bockbier besitzt im Sternbräu Tradition.

Und die kommt nicht von ungefähr: in historischen Überlieferungen wird nämlich „vermutet“, dass bereits 1856 erstmals ein Hopfen- und Malzgetränk im Sternbräu gärte. Heute treten dort Helmut Wetzel und sein Sohn Günther als Wirtsleute in Erscheinung. Die Wetzels betreiben das Sternbräu bereits in dritter Generation. Konkret ausgedrückt: seit 111 Jahren. Und das Thema Bier wird den Familienmitgliedern quasi in die Wiege gelegt: Sohn Günther beschäftigt sich nämlich mindestens ebenso intensiv mit „bierigen Themen“ wie sein Vater.

Kultstätte mit „Bierpapst“

„Bereits mein Urgroßvater war ein Experte beim Bierthema“, lächelt Helmut Wetzel, dessen Wirtshaus längst als „Kultstätte für Bierfans“ gilt und der aus gutem Grund gerne als „Bierpapst“ bezeichnet wird: sein umfassendes Wissen dokumentiert sich nicht nur in sage und schreibe vierzig verschiedenen Biersorten aus zwölf Ländern, die ganzjährig im urgemütlichen Sternbräu zu meist gutbürgerlich deftigen Gaumenfreuden angeboten werden. Auch „bierhistorisch“ kann dem „belesenen Wirt“ nach Meinung vieler „kaum jemand das Wasser reichen“. Buchstäblich gestürmt wird das legendäre Wirtshaus mit seinen 200 Sitzplätzen alljährlich zur Osterzeit.

Starkbier als „Oster-Renner“

Immerhin erwartet die Bierfreunde „ein nach überlieferter Rezeptur gebrautes Bockbier“. Wie schmeckt ein gutes Bockbier? „Es muss mindestens drei Monate gereift sein, schmeckt im Gaumen vollmundig und kräftig mit einer süßlichen Note. Bockbier wird allerdings für den Genuss gebraut und darf nicht als Durstlöscher herhalten“, warnt Wetzel vor allem Autolenker im Hinblick auf den achtprozentigen Alkoholgehalt. Mit Bockbier harmonieren seiner Meinung nach „deftige Speisen wie Schweinshaxen, Rostbraten oder Gulasch“. In Sachen Bierkultur lehnt sich Wetzel mit Vorliebe an berühmte Dichter wie Goethe an. Und hat auch gleich thematisch passende Verse auf Lager: „Verstaubt sind unsere Bücher, der Bierkrug macht uns klüger. Das Bier schafft uns Genuss, die Bücher nur Verdruss.“ Von industriell produziertem „Mainstream-Bier“ wollen die beiden nichts wissen. „Die schmecken alle gleich: nass, kalt und blond mit ein bisschen Schaum drauf.“

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