Lustenau. Ein neuer Bahnhof ist für die Benutzer des ÖPNV eine feine Sache. Das würde man zumindest meinen. Für die Passagiere fertig ist das Bauwerk allerdings erst dann, wenn Züge und Busse bequem und vor allem problemlos erreichbar sind. Dass der Lustenauer Bahnhof noch ein Stück weit davon entfernt ist, geht aus Meldungen von Betroffenen hervor, die sie unter anderem via Facebook an die Öffentlichkeit und der Gemeinde Lustenau zur Kenntnis gebracht haben.
Die Diskussion über die bauliche Unzulänglichkeit der Unterführung wurde von Melanie Hennig ausgelöst, die ihrem Ärger bereits am 22. Juli Luft machte: „ … Einen Bahnhof mit ständig defekten Liften, die mit Kiki zudem schwierig sind, finde ich nicht sonderlich radfreundlich. Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich schon vor dem defekten Lift gestanden bin.“ Und sie schreibt weiter, dass an jenem Nachmittag der Lift schon wieder außer Betrieb war. „Mit schwerem Kinderwagen hat man alleine keine Chance, den Zug zu erreichen“, beschreibt sie die unzumutbare Situation. Sie findet es schade, dass versäumt wurde, den Bahnhof benutzerfreundlicher zu planen. Konkret vermisst sie, als Mindestlösung, Schieberillen bei den Treppen. 39 Facebook-Teilnehmer und 22 Kommentare bestätigen die Brisanz des Themas und den Unmut von ebenfalls betroffenen Benützern der ÖBB Dienstleistungen am neuen Bahnhof.
ÖBB Infra weigert sich
Manfred Hagen, Sprecher der Grünen Verkehrsgruppe Lustenau, kennt das Problem und ärgert sich über die beharrliche Weigerung der ÖBB Infrastruktur AG, hier Abhilfe zu schaffen. „Fällt ein Lift aus, müssen Fahrrad oder Kinderwagen die langen Treppen hinauf- oder hinuntergetragen werden. Da ein Totalumbau der Bahnsteige leider derzeit unmöglich ist, käme für Lustenau momentan nur die nachträgliche Errichtung von Schieberillen in Frage“, folgert Hagen. Bisher lehnt die für die Baumaßnahmen zuständige Stelle der ÖBB das ab mit der Begründung: „Geht nicht!“ Da das gleiche Problem an mehreren Bahnhöfen des Landes existiert, hat sich Manfred Hagen nicht nur an die Gemeinde Lustenau, sondern auch an Landesrat Johannes Rauch gewandt mit dem Ergebnis, dass am 22. August eine Besprechung mit den Verantwortlichen stattfinden wird.
Unmissverständliche Worte findet Bernhard Kathrein, Gruppenleiter im Bauamt Lustenau. „Wir fordern von der ÖBB funktionierende Lifte und die Installierung von Schieberillen entlang der Stiegen“. Bürgermeister Kurt Fischer geht noch einen Schritt weiter und macht klar: „Vorher wird der Bahnhof nicht eröffnet“.
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