Katholische Kirche Vorarlberg geht in den Städten neue Wege

Die einzelnen Pfarren der Städte bleiben dabei wie bisher bestehen. Die Pfarrer bilden ein Seelsorge-Team, das von einem Priester als Moderator geführt und koordiniert wird. Zur Seite steht diesem dabei ein Organisationsleiter. Die neue Struktur werde neue Initiativen, Synergien und Schwerpunkte ermöglichen und so für die Menschen in den Städten ein vernetztes kirchliches Angebot sicherstellen, erklärte Pastoralamtsleiter Walter Schmolly.
Solomon für Bregenz, Baldauf für Dornbirn
Für die beiden Seelsorgeräume Bregenz und Dornbirn hat die katholische Kirche Vorarlberg nun in einer Aussendung erste Personalentscheidungen bekannt gegeben: In der Landeshauptstadt soll ab 1. September 2014 Dekan Paul Solomon die Moderation übernehmen, in Dornbirn fällt diese Aufgabe Dekan Erich Baldauf zu. Auch ihre Organisationsleiter stehen fest. Das Jahr bis zur Eröffnung wollen die Verantwortlichen für Überlegungen zur inhaltlichen Schwerpunktsetzung, etwa in der Jugendarbeit, und zur organisatorischen Vorbereitung nutzen. Als neues Gremium wird der Seelsorgerat entstehen, auch die Gottesdienstordnung wird neu geregelt.
Seelsorgeraum gegenüber Seekapelle
In Bregenz steht der Ort des künftigen “Haus der Kirche” bereits fest. Zentral gelegen sollen gegenüber der Seekapelle in der Rathausstraße die Räumlichkeiten des Seelsorgeraums entstehen. Platz finden werden dort zudem die Caritas, die Pfarrbegleitung, ein Jugendbüro, eine Buchhandlung sowie das Ehe- und Familienzentrum. Der künftige Organisationsleiter Gerold Hinteregger sieht das Haus als “Chance, neue Impulse im Zentrum der Stadt zu setzen”. Die verstärkte Zusammenarbeit werde einige Veränderungen mit sich bringen.
“Von bestimmten Kirchenbildern lösen”
“Wir müssen uns von bestimmten Kirchenbildern lösen”, so Dekan Baldauf. Es werde eine Herausforderung, sowohl die Stadt als Ganzes als auch die Pfarren im Blick zu behalten. Die künftige Dornbirner Organisationsleiterin Katharina Weiss erklärte, die Menschen wüssten oft nicht über die Angebote der Kirche Bescheid, weil viele in die traditionellen Pfarrstrukturen nicht eingegliedert seien. “Ich möchte das, was die Kirche bietet, mehr unter die Leute bringen”, sagte sie.
Priestermangel und Gläubigenschwund
Hintergrund für die 2008 begonnene Reform ist der drohende Priestermangel und der Gläubigenschwund. Die bisherigen 125 Pfarrgemeinden der Diözese werden bis 2025 in 8 Einzelpfarren, 36 Pfarrverbände und Seelsorgeräume in den fünf Städten umgebaut. Derzeit arbeiten für die Diözese rund 100 Priester, 2025 werden es nur noch etwa 60 sein. Ende 2012 betreute die Diözese Feldkirch rund 247.500 Gläubige, 2005 waren es noch 266.500.
(APA)
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