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Katholikenzahl 2009 rückläufig

Feldkirch - ­ In Vorarlberg leben derzeit rund 258.000 Katholiken, das sind rund 70% der Gesamtbevölkerung. Bis 31. Dezember 2009 sind – den vorläufigen Zahlen zufolge – 199 Erwachsene in Vorarlberg in die Katholische Kirche eingetreten, das sind 14 Personen mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der Taufen ist gegenüber dem Vorjahr von 1.923 auf 2.017 gestiegen. Diesen Zahlen steht die Zahl von 2.515 Austritten gegenüber.

30 Ausgetretene haben ihre Entscheidung widerrufen und zählen sich damit der Katholischen Kirche in Vorarlberg wieder zugehörig. Insgesamt waren in Vorarlberg im vergangenen Jahr 40 Prozent mehr Kirchenaustritte zu verzeichnen wie noch im Jahr 2008.

„Grundsätzlich haben religiöse Themen und damit die Kirche“,  so Pastoralamtsleiter Dr. Walter Schmolly,  „in den vergangenen Jahren in der politischen und öffentlichen Diskussion an Bedeutung gewonnen. Auf der persönlichen Ebene markiert das Schlagwort ‚Spiritualität’ eine neue Aufmerksamkeit für religiöse Themen. Hohe Bedeutung messen die Menschen auch der seelsorglichen und rituellen Begleitung an den Wendepunkten des Lebens und für ihre Kinder bei. Die Zahlen zeigen aber auch, dass Menschen in religiösen Belangen mobiler geworden sind. Irritationen über einen kirchlichen Vorgang oder einen Vertreter der Kirche können so zum Anlass für den Austritt werden. Zugleich treten Menschen heute auch unschwerer wieder in die Kirche ein, wenn sich ein persönlicher Grund dafür ergibt.“

Die in diesem Jahr zu verzeichnende Austrittszahl in Vorarlberg liegt im österreichweiten Trend des ersten Quartals, generell blieb die Zahl der KatholikInnen in Österreich jedoch stabil. „Die Gründe für einen Austritt“, so der Pastoralamtsleiter zur Situation in Vorarlberg, „sind so verschieden, wie die Menschen, die sich dazu entschieden haben. Die Monatsstatistik lässt erkennen, dass die Themen und Positionen, mit denen die Kirche im ersten Quartal des Jahres 2009 in den Medien war, zu dieser hohen Austrittzahl geführt hat“. In der aktuellen Statistik sieht Dr. Schmolly erneut den Auftrag, mit aller Kraft daran zu arbeiten, dass die Kirche von den Menschen als eine „bedeutsame Wirklichkeit“ für ihr persönliches Leben erfahren werde. „Die Menschen sollen erleben und wissen“, so der Pastoralamtsleiter, „dass die Pfarrgemeinden und anderen kirchlichen Einrichtungen für ihre religiösen Themen und Anliegen, ebenso auch für ihr soziales und kulturelles Engagement gute Orte sind“.

In den kommenden Monaten steht für die Diözese das Pastoralgespräch „Die Wege der Pfarrgemeinden“ im Vordergrund. Das bisherige Gespräch hat laut Pastoralamtsleiter Schmolly bereits viele kreative und weiterführende Impulse hervorgebracht und damit gezeigt, „dass die Pfarrgemeinden sehr vielen engagierten Menschen ein großes Anliegen sind. 25.000 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder, die sich ehrenamtlich einbringen, 30.000 bis 100.000 Menschen, die an Sonn- und Feiertagen die Gottesdienste mitfeiern, sind ein starkes Zeichen lebendiger religiöser Orte in unserem Land, die auch zukunftsfähig sind“. Ein weiterer Schwerpunkt im kommenden Jahr werden Initiativen im Bereich der Jugendarbeit sein.

 

 

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