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Kassen geht das Geld aus

Wien, Schwarzach - "Das Scheitern der Gesundheitsreform ist ein nachhaltiger Schaden für die Krankenkassen", warnt der Obmann der "Vorarlberger Gebietskrankenkasse" (VGKK), Manfred Brunner, im Gespräch mit den "VN".

Die Reform habe kritisierenswürdige Punkte enthalten, so Brunner; insgesamt wären die finanziellen Probleme der Krankenkassen damit aber gelindert worden. Nachdem SPÖ und ÖVP zuletzt kein Gesamtpaket zustande gebracht haben, spitzt sich die Kassenmisere immer weiter zu: Der Chef der Wiener GKK, Franz Bittner, sagte gestern im ORF-Radio, seinem Haus drohe die Zahlungsunfähigkeit. Der Schuldenstand der Wiener Kasse beträgt derzeit 530,3 Millionen Euro. Bis zu 617 Millionen Euro könne man Kredite aufnahmen – und das werde im kommenden Februar der Fall sein; nur noch so lange werde man also durchhalten können, so Bittner.

Die VGKK steht besser, aber auch nicht gut da: „Wir können unsere Leistungen noch ohne Fremdkapital finanzieren“, erklärt Brunner. Noch? Die Kasse verfügt über ein Reinvermögen von 15,5 Millionen Euro, das allerdings dahinschmilzt und laut Brunner im Laufe des kommenden Jahres weg sein wird; dann werden wir Kredite aufnehmen müssen. Von der neuen Bundesregierung erwartet sich Brunner dann auch, dass sie „im Eilzugtempo“ ein Sanierungspaket für die Kassen schnürt. Was passiert, wenn ein Versicherungsträger zahlungsunfähig wird? Die Patienten müssten die Leistungen, die sie in Anspruch nehmen, dann selber zahlen.

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