Bis auf den letzten Platz besetzt war die Lesung von Leonhard Paulmichl in den Räumen des Forums für zeitgenössische Kunst im Palais Liechtenstein. Der ehemalige ORF-Intendant las die im Vintschger Dialekt geschriebenen “Korrnrliadr” seines Südtiroler Freundes Luis Stefan Stecher. Sie fanden beim Publikum große Beachtung und Wertschätzung.
Der bekannte Südtiroler Dichter und Maler Luis Stefan Stecher erinnert in seinen Gedichten an die Armut und Freiheitsliebe der Karrner. Er setzt ihnen und ihrem schweren Leben ein Denkmal, aber nicht in der alten Sprache der Karrner (Karrenzieher), sie würde wohl niemand mehr verstehen, sondern wählte für seine Gedichte den Vintschger Dialekt, wie er in Laas gesprochen wird. “In ihm leben viele der bildhaften Ausdrücke und Redewendungen der Karrner weiter”, sagt der Dichter.
Leonhard Paulmichl gelang es in seiner Lesung, die einzigartigen “Korrnrliadr”, die auf einer Leinwand simultan übersetzt wurden, in ihrer tiefen Schlichtheit vorzutragen. Sie erzählen vom Leben der bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts bestehenden Tiroler Minderheit der zwischen Oberitalien, dem Engadin, Süd-, Nord-, Osttirol und Kärnten umherziehenden und danach von den Straßen verschwundenen und nur mehr in Erinnerungen, Namen oder Sprachbildern erhalten gebliebenen “Karrner” (Karrenzieher).
Die Lesung veranstaltete das Literaturforum LiLi.
Im Anschluss daran betrachteten die Besucher(innen) in den Ausstellungsräumen des Forums für zeitgenössische Kunst die Bilder von fünf österreichischen Künstlern. Robert Kabas, Gerhard Kaiser, Leopold Kogler, Richard Jurtitsch und Franz Schwarzinger schufen Werke zum Ausstellungsthema “Go West”, die von der realen Gegenwart bis zum komplexen Bild der Welt reichen, von individueller Erfahrung zur Konzentration von Mustern, vom Konzept zur Erzählung. Leiter des Kunstforums ist Dr. Wolfgang Ilg.
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