Das berichtete am Montag ORF-Radio Vorarlberg unter Bezugnahme auf Karl Fenkart, den Leiter der Vermögensverwaltung im Amt der Vorarlberger Landesregierung. Der deutsche Minderheitseigentümer wolle sich an der Kapitalaufstockung nicht beteiligen, hieß es.
Die Hypo Vorarlberg hatte im vergangenen Jahr von ihren Eigentümern – dem Land Vorarlberg (76,03 Prozent) und einem Bankenkonsortium rund um die Landesbank Baden-Württemberg (23,97 Prozent) – eine Eigenkapitalerhöhung von bis zu 100 Mio. Euro angestrebt. Hypo-Vorstandsvorsitzender Michel Haller begründete das Ansinnen damit, dass man auf das nächste Regulierungspaket (Basel IV) vorbereitet sein wolle. Auch Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP), der im Aufsichtsrat der Hypo Vorarlberg sitzt, sah eine Kapitalerhöhung als “unerlässlich” an. Allerdings sah er keinen Zeitdruck.
Anleihen sollen in Aktien umgewandelt werden
Laut Fenkart hat die Aufstockung des Eigenkapitals der Hypo Vorarlberg budgetneutral zu erfolgen. Es soll kein neues Geld in die Bank gepumpt, sondern bereits vorhandenes Geld als Eigenkapital gesetzlich anrechenbar gemacht werden. Dazu ist geplant, Anleihen und Anteilsscheine im Besitz des Landes umzustrukturieren und in Aktien umzuwandeln. So sollen dem Geldhaus aus den Anleihen 36,5 Mio. Euro angerechnet werden, aus den Anteilsscheinen 22,5 Mio. Euro. Das Konsortium rund um die Landesbank Baden-Württemberg wolle sich an der Kapitalaufstockung nicht beteiligen und sich den Wert seiner Anteilsscheine (7,5 Mio. Euro) auszahlen lassen, sagte Fenkart.
Damit die Kapitalaufstockung schlagend werden kann, muss im Herbst erst noch die Hauptversammlung der Hypo Vorarlberg dem Vorhaben zustimmen. Den im März präsentierten Bilanzzahlen zufolge erfüllt die Bank bereits heute alle Eigenkapitalvorschriften von Basel III, die bis 2019 stufenweise eingeführt werden sollen. Die Kernkapitalquote (T1) wurde 2017 auf 14,82 Prozent (2016: 13,33 Prozent) gesteigert, die Eigenmittelquote auf 18,01 Prozent (2016: 16,52 Prozent). Die gesamten Eigenmittel betrugen 2017 rund 1,33 Mrd. Euro, das entspricht einem Eigenmittelüberschuss von 738 Mio. Euro.
(APA)
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