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Kanzler Gusenbauer hält teuer Hof

Der Bundeskanzler als „Repräsentationskaiser“? Faktum ist, dass die Repräsentationsausgaben des Bundeskanzleramtes unter Alfred Gusenbauer 2007 höher waren als in all den Jahren unter dessen Amtsvorgänger Wolfgang Schüssel zuvor.
Repräsentationsausgaben

Als Ressortverantwortlicher gibt Gusenbauer in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung 1,195 Millionen Euro an. Anders als unter Schüssel entfällt ein Teil davon zwar auch auf eine Ministerin; sie, Frauenministerin Doris Bures (SPÖ), gibt jedoch an, selbst Repräsentationsausgaben in Höhe von lediglich 8875,50 Euro gehabt zu haben. Der Kanzler ist zuletzt offensichtlich in eine Negativspirale geraten: Kein Tag vergeht, an dem er nicht mit Unannehmlichkeiten konfrontiert wird. Erst wurde bekannt, dass er sich einen Urlaubsflug auf Businessclass „upgraden“ ließ, dann wurde er auf dem Nachtslalom in Schladming ausgepfiffen. Der Politikberater Thomas Hofer meint, Geschichten wie das Upgrading würden Gusenbauer besonders angekreidet, wolle er doch Volkskanzler sein.

Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) ist in eine Negativspirale geraten: Erst wird bekannt, dass er seinen Urlaubsflug nach Bangkok „upgraden“ ließ; dann geht die Wahl in Graz verloren; dann wird er auf den Skirennen in Kitzbühel und Schladming ausgepfiffen; schließlich sickert durch, dass er es auch auf dem Rückflug aus Bangkok vorgezogen hat, nicht in der Economy-, sondern in der Businessclass Platz zu nehmen. Das Ergebnis: In den Umfragen ist er abgestürzt; zuletzt lag er in der Kanzlerfrage sogar hinter seinem „Vize“ Wilhelm Molterer (ÖVP). Den Politikberater Thomas Hofer überrascht das nicht: Vermeintlich kleine Geschichten wie das Upgrading schadeten Gusenbauer besonders, habe er sich selbst doch als Arbeiterkind inszeniert, das sich zum Volkskanzler hinaufgearbeitet hat, so Hofer: „Da gehts an die Glaubwürdigkeit“. Der Regierungschef hat in den letzten Monaten eine unübersehbare Liebe zum Repräsentieren entwickelt. Das könnte sich nun rächen. Von allen Regierungsmitgliedern hat der Nationalratsabgeordnete Karl Öllinger (Grüne) in den vergangenen Tagen parlamentarische Anfragebeantwortung zu den Repräsentationskosten seit 2000 erhalten. Und da fällt auf, dass das Bundeskanzleramt (erstens) immer im Spitzenfeld liegt; und dass (zweitens) die Ausgaben für Ehrungen und Empfänge unter Alfred Gusenbauer 2007 höher waren als unter seinem Amtsvorgänger Wolfgang Schüssel in all den Jahren zuvor.. Die Repräsentationsausgaben des Kanzleramts betrugen 1,2 Millionen Euro. Darin waren zwar u. a. auch die Aufwendungen von Frauenministerin Doris Bures (SPÖ) enthalten; sie selbst gibt für sich aber nur 8875,50 Euro an. Zum Vergleich: Das Finanzministerium von Vizekanzler Molterer kam (bis Ende Oktober der Vorjahres) auf exakt 142.989,14 Euro.

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