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Kanada ist World Cup-Sieger

Nach dem Olympiasieg 2002 in Salt Lake City und dem Weltmeistertitel in Prag haben sich Kanadas Eishockey-Spieler in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auch zum World Cup-Sieger gekrönt.

Die Hausherren besiegten im Finale vor knapp 20.000 Fans in Toronto Finnland dank eines Treffers von Shane Doan im Schlussabschnitt mit 3:2. Davor hatten die Superstars Joe Sakic und Scott Niedermayer ihr Team bereits zwei Mal in Führung gebracht. Doan, Kapitän des NHL-Teams der Phoenix Coyotes, verwertete nach nur 34 gespielten Sekunden im letzten Drittel einen Pass von hinter dem Tor seines Kollegen Joe Thornton und machte die favorisierten Kanadier so zum ersten World Cup-Champion. Den Kanada-Cup, Vorgängerbewerb des von den besten acht Eishockey-Nationen der Welt ausgetragenen „World Cup of Hockey”, hatte Kanada insgesamt vier Mal für sich entschieden. „Die Erfahrung war unglaublich. Ich werde das niemals vergessen”, strahlte Goldtorschütze Doan.

Die anfänglich dominanten Kanadier waren bereits nach 52 Spielsekunden nach Assist von Eishockey-Legende Mario Lemieux durch Joe Sakic in Führung gegangen, doch Riku Hahl egalisierte den Treffer (7.). Nachdem Scott Niedermeyer die Führung Kanadas im Mitteldrittel wieder hergestellt hatte, war es Tuomo Ruutu, der nach sehenswertem Solo neuerlich ausglich. „Ich bin stolz auf unsere Spieler”, lobte der finnische Coach Raimo Summanen die Moral seines Teams. Am Ende jubelte aber Kanada nicht zuletzt dank einer Spitzenleistung von Torhüter Martin Brodeur, der auch zum besten Torhüter des Turniers gewählt wurde. Als wertvollster Spieler des Turniers wurde Kanadas Vincent Lecavalier vom aktuellen Stanley Cup-Sieger Tampa Bay Lightning ausgezeichnet.

Der gesamte World Cup war dennoch vom bevorstehenden „Lockout” in der amerikanischen Profiliga NHL überschattet. Bereits am Mittwoch lief der Rahmen-Tarifvertrag zwischen Liga und Gewerkschaft, der die Spielergehälter der NHL-Profis regelt, aus. Neue Verhandlungen scheiterten stets am Unwillen der Spielervereinigung, die Sparmaßnahmen der Liga zu akzeptieren. Die NHL wird wahrscheinlich einen Tarifstreik („Lockout”) bekannt geben. Jeremy Roenick fand beim WC-Finale deutliche Worte für die prekäre Situation: „Beide Seiten (Spieler und Teambesitzer) sind nur ein Haufen geldgieriger Bastarde”, fand der Center der Philadelphia Flyers.

Kanada – Finnland 3:2 (1:1,1:1,1:0)
Tore: Joe Sakic (1.), Scott Niedermayer (24.), Shane Doan (41.) bzw. Riku Hahl (7.), Tuomo Ruutu (39.)

Link zum Thema:
World Cup of Hockey 2004
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