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Kampf der Supermärkte

Die Vorarlberger Lebensmittelhandelskette Sutterlüty sorgt mit neuen Preisvergleich-Prospekten für Diskussionen. Die Faltblätter sind direkt an die "liebe Konkurrenz" gerichtet.

„Willkommen in Götzis und Hohenems. Wir freuen uns auf einen spannenden Wettbewerb um die Einkaufskörbe.“ Auf den folgenden Seiten werden unter anderem die eigenen Preise der Clever-Linie mit denen der Mitbewerber Hofer und Spar verglichen. Verteilt wurden die Prospekte nur in Götzis, Hohenems, Bregenz und den umliegenden Gemeinden – also genau dort, wo Spar brandneue Eurospar-Märkte errichtet hat oder errichten will.

Seit der Aufkündigung der Partnerschaft der beiden Handelsketten und dem Sutterlüty-Wechsel zu Rewe im November 2003 ist das Klima deutlich unterkühlt. Jetzt aber wird eine neue Runde im Schlagabtausch eingeläutet.

Zusätzlich zur aggressiveren Kommunikation schöpft Sutterlüty diese Weihnachten auch erstmals alle gesetzlichen Möglichkeiten in Sachen Ladenöffnungszeiten aus. Am 24. Dezember, der dieses Jahr auf einen Sonntag fällt, wird Sutterlüty vier Supermärkte in den Tourismusorten Schruns, Hittisau, Egg und Bezau öffnen. Zusätzlich sollen die „Gusto“-Theken mit frischem Brot und dem „Tankstellen-Sortiment“ in ganz Vorarlberg geöffnet sein. Dieselbe Regelung gilt für den 31. Dezember – den darauffolgenden Sonntag.

„Wir hatten bis dato an einigen ausgesuchten Sonntagen in Tourismusgebieten geöffnet. Heuer möchten wir den Versuch starten, auch im Bregenzerwald am Sonntag zu öffnen – so wie das Spar auch macht“, sagt Geschäftsführer Jürgen Sutterlüty den „VN“. Die Discounter hätten ein „unbegrenztes Wachstumspotenzial“ vorgefunden – dem wolle man entgegenwirken.

Schon am 8. Dezember öffnete Sutterlüty, anders als in den vergangenen zehn Jahren am Marienfeiertag, seine Märkte für die Kunden. „Die soziale Sicherheit für unsere Mitarbeiter – konkret die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes – ist mir wichtiger, als mit geschlossenen Geschäften Marktanteile an unsere Mitbewerber zu verlieren“, spricht Jürgen Sutterlüty Klartext. Den Mitarbeitern wurde freigestellt, wer arbeiten möchte – das bestätigt auch die Gewerkschaft GPA.

Wer derzeit in Vorarlberg wie viel Marktanteile hält, ist ein Geheimnis. Das Marktforschungsinstitut Fessel-Gfk veröffentlicht die erhobenen Zahlen nicht mehr, den einzigen Anhaltspunkt bieten die österreichweiten Zahlen von AC Nielsen.

Spar-Geschäftsführer Heinz Wohlgenannt wollte sich auf „VN“-Anfrage nicht über den Vorstoß des Ex-Partners äußern. Er ließ ausrichten, dass Sutterlütys Aktionen „nicht nach außen kommentiert werden“. Spar will auch seine „Bistros“ in den Eurospar-Märkten am 24. und 31. 12. öffnen.

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