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Kampf dem Wirtshaussterben: Tirol als Vorbild für Vorarlberg?

Die WKÖ nimmt die Vorarlberger Landespolitik in die Pflicht
Die WKÖ nimmt die Vorarlberger Landespolitik in die Pflicht ©Pixabay.com
Die Wirtschaftskammer Vorarlberg sagt dem Wirtshaussterben den Kampf an und verweist auf das Maßnahmenpaket des Nachbarlandes Tirol als Vorbild für Vorarlberg.
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Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hatte vor wenigen Tagen für Herbst ein Maßnahmenpaket angekündigt, das zum Erhalt der Wirtshäuser in Tirol beitragen soll. Herzstück des Pakets wird die "Wirtshaus-Übernehmerförderung" sein, zusätzlich möchte Platter mit einem in der Standortagentur angesiedelten Übernehmerservice Wirtshaus-Übergeber und potenzielle Übernehmer zusammenbringen.

Übernehmer und Revitalisierer von Wirtshäusern können künftig im Rahmen der "Wirtshaus-Übernehmerförderung" etwa mit einem Kostenzuschuss von 15 Prozent rechnen, erklärte Platter vor Journalisten. Zudem gebe es eine Landesprämie von 10.000 Euro, falls es sich dabei um das letzte Wirtshaus im Dorf handelt. Außerdem soll ein Jungunternehmerdarlehen von maximal 150.000 Euro, beziehungsweise 60 Prozent der förderbaren Summe, gewährt werden.

Den Wirtsleuten dieser Gasthäuser stellte Platter auch Vereinfachungen von Behördenverfahren in Aussicht. 

Problem endlich auch in Vorarlberg ernst nehmen

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg sieht in dem Tiroler Maßnahmenpaket zur Rettung der Wirtshäuser ein Vorbild für Vorarlberg, zumal auch hierzulande traditionelle Wirtshäuser und Landgasthöfe ohne Ende zusperren.

Die Politik müsse das Problem endlich ernst nehmen, fordert Andrew Nussbaumer, Spartenobmann der Gastronomie in der Vorarlberger Wirtschaftskammer, in einem "ORF Vorarlberg"-Bericht.

Kebab- und Chinalokale statt
klassischen Wirtshäusern

Dann wird Nussbaumer konkret, spricht von 100 bis 120 Gastrobetrieben, die jedes Jahr in Vorarlberg zusperren würden. Allerdings: die gleiche Zahl an Betrieben eröffnet im selben Zeitraum. Was ist dann das Problem? Sterben würden die typischen Vorarlberger Traditionsbetriebe. Eröffnen würden vor allem China-Restaurants, Pizzerien oder auch Kebab-Lokale. Weiteres Problem sei das zunehmende Abwandern der Lokale vom Land, hin in die Städte oder große Gemeinden.

Ohne Hotels gibt es in Vorarlberg derzeit 1.900 Gastronomiebetriebe.

(Red.) (APA)

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