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Aufräumarbeiten nach Sturm "Herwart" in Österreich

Es gibt viel zu tun für die Einsatzkräfte
Es gibt viel zu tun für die Einsatzkräfte ©APA (BFVMZ)
Aufräumen hat es am Montag nach dem Sturm über weiten Teilen Österreichs geheißen. Viele Feuerwehren im Norden, Osten und Südosten des Landes standen weiterhin im Einsatz. Die Hilfskräfte waren seit Samstag bereits Tausende Male ausgerückt. Einige Dutzend Haushalte hatten weiterhin keinen Strom. Das Auto eines Kärntners wurde von einem Ast getroffen, der 60-Jährige Lenker wurde verletzt.
Nach Sturm "Herwart" begannen die Aufräumarbeiten in weiten Teilen Österreichs

Über 1.800 Einsätze der Feuerwehr in Oberösterreich

In Oberösterreich, wo in Enns von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Windböen mit bis zu 140 km/h gemessen wurden, herrschte am Montag großteils wieder Ruhe. Das Landesfeuerwehrkommando absolvierte noch einige Aufräumarbeiten. Zu Spitzenzeiten waren am Sonntag mehr als 8.000 Feuerwehrleute ausgerückt, über 1.800 Einsätze wurden absolviert. Am Vormittag waren 39 Haushalte weiter ohne Strom. Insgesamt waren 96.000 Haushalte im Bundesland von Stromausfällen betroffen, die meisten allerdings Sonntagabend wieder versorgt.

In Niederösterreich wurden die durch den Sturm bedingten Einsätze der Feuerwehren am Sonntagabend großteils beendet. Mehr als 5.000 Mitglieder von 250 Feuerwehren hatten an rund 1.500 Schadensstellen gekämpft. Vereinzelt waren noch Aufräumarbeiten im Gang. Am Montag hatten noch an die 20 Haushalte in alpinen Lagen im Mostviertel keinen Strom.

Die Wiener Feuerwehren rückten seit Samstag zu knapp 1.000 Sturmeinsätzen aus. Am Montagnachmittag sollten die Aufräumarbeiten jedoch “langsam aber sicher” beendet werden, sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler. Beschäftigt waren die Einsatzkräfte vor allem mit umgestürzten Bäumen sowie losen Ästen, Baustellenteilen und SAT-Schüsseln.

Stromausfall im Burgenland

Im burgenländischen Bezirk Neusiedl zerstörte der Sturm mehrere Hochspannungsleitungen. Betroffen waren vier Stahlgittermasten der 110-kV-Leitung im Bereich der Gemeinden Gols und Weiden. Rund 12.250 Haushalte waren dadurch für sieben Minuten ohne Strom. Die Neusiedler Seebahn wurde aufgrund von Gefahrenquellen neben der Trasse zwischen Neusiedl am See und Pamhagen gesperrt. Insgesamt gab es von Sonntag bis Montagfrüh im Burgenland 45 Feuerwehreinsätze wegen Sturmschäden.

Felssturz in der Steiermark

In der Steiermark wurden in allen Bezirken Sturmeinsätze gemeldet. Landesweit waren am Sonntagnachmittag bis zu 12.000 Haushalte ohne Strom, am Montag waren es noch “einige Dutzend”, hieß es vonseiten der Energienetze Steiermark. Vom Ausseerland bis Graz waren am Sonntag Bäume umgestürzt und Dächer abgedeckt worden. In Palfau (Bezirk Liezen) ereignete sich ein Felssturz. Rund 650 Mann waren bei knapp 100 Feuerwehreinsätzen ausgerückt.

Verletzte in Klagenfurt und Kirchdorf

Während des Sturms wurde am Sonntagabend ein 60-Jähriger bei einem Verkehrsunfall in Klagenfurt verletzt. Der Pensionist war mit seinem Auto unterwegs, als ein abgebrochener Ast auf das Fahrzeug fiel. Vor Schreck verriss er den Pkw und prallte gegen einen Baum neben der Straße. Im oberösterreichischen Bezirk Kirchdorf an der Krems wurde eine 80-jährige Beifahrerin beim Zusammenstoß eines Pkw mit einem Feuerwehrauto verletzt. In anderen Bundesländern gab es keine Meldungen über Verletzte durch den Sturm.

Die Aufräumarbeiten im Bundesland Salzburg sind am Montag großteils abgeschlossen worden. 1.736 Frauen und Männer von 68 Feuerwehren rückten zu rund 400 Einsätzen aus. In der Stadt Salzburg wurden die städtischen Friedhöfe, die am Sonntag aus Sicherheitsgründen gesperrt waren, wieder geöffnet.

100 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Salzburg-Stadt im Einsatz

Allein in der Stadt Salzburg haben seit Sonntag 100 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr die Sturmschäden beseitigt. Sie sicherten und entfernten umgeknickte Bäume, die auch Telefon- und Stromleitungen beschädigt hatten. In Leopoldskron stürzte ein Baum auf ein unbesetztes Auto. Im Bereich des Kommunalfriedhofs wurden drei Bäume geknickt. Die Stadtberge und Stadtgärten wurden am Montag noch auf mögliche weitere Schäden überprüft.

Die Freiwilligen Feuerwehren auf dem Land haben alle Einsätze abgeschlossen, wie ein Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes auf Anfrage der APA erklärte. Von den massiven Sturmböen waren neben der Stadt Salzburg vor allem der Flachgau, Tennengau, Pongau und Pinzgau betroffen. Haupttätigkeiten der Einsatzkräfte war das Entfernen von umgestürzten Bäumen, Freimachen von Verkehrswegen, Abdichten von abgedeckten Dächern und Löschen von brennenden Bäumen, die in Stromleitungen gestürzt waren. Zudem mussten umgestürzte Baugerüste gesichert werden.

(APA)

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