AA

Junghans: Abbau von 3.000 AUA-Jobs undenkbar

AUA-Betriebsrat Alfred Junghans gehört nicht zu jenen, die an ein Crash-Szenario mit dem Abbau von 3.000 Stellen bei der Austrian Airlines glauben. "Ich habe die Sorge nicht, wenn ich es auch nicht ausschließen kann", sagte Junghans zur APA. "Es wird ein solches Szenario aus heutiger Sicht nicht geben. Wenn doch, dann reden wir über ganz andere Dinge."

“Wenn die Wirtschaft crasht, haben wir und alle anderen eine veritable Krise.” Dann kämen auch Lufthansa oder Air France mit ganz anderen Kündigungszahlen. “Das will ich mir alles gar nicht vorstellen.”

Dass die AUA jetzt bis Ende 2010 bis zu 1.500 Stellen (Vollzeitarbeitsplätze) streicht, kommt für Junghans nicht überraschend. Weil man mit einem strikten Aufnahmestopp schon seit Februar 400 Planstellen im AUA-Konzern gar nicht nachbesetzt habe, gehe es jetzt nicht um 1.500 Menschen, sondern um viel weniger. “Was nicht minder arg ist”.

Faktum sei, dass es Synergien mit der Lufthansa gebe und durch die schwierige Wirtschaftslage in der ganzen Airlinebranche die Umsätze um bis zu 20 Prozent einbrachen.

In der AUA-Technik in Wien arbeiten heute rund 1.300 Leute. Zur Zeit wird geprüft, welche Wartungsarbeiten in der Werft in Schwechat auch künftig erbracht und welche ausgelagert werden. Dem Vernehmen nach stehen damit 300 bis 350 Jobs in Wien-Schwechat vor dem Aus.

Junghans führt zunächst ins Treffen, dass mit der “Ausflottung” von 13 bis 14 Flugzeugen in der Technik zuerst einmal mehr Arbeit anfalle. Denn Flugzeuge, die verkauft werden, müssten davor nach internationalen Normen grundlegend gecheckt werden. Dafür fielen sogar Überstunden an. Durch die Flottenstraffung würden in der Technik somit erst im 3. und 4. Quartal 2010 Arbeitsplätze wegfallen.

Noch hofft der Betriebsrat, dass nicht so heiß gegessen wird: “Da haben wir genügend Zeit für innovative Lösungen”. Die Lufthansa beschäftige in der Konzerntechnik weltweit 30.000 Leute, bei einer natürlichen Jahresfluktuation von 600 bis 700 Beschäftigten je nach Sparte. “Da wäre es durchaus möglich, dass sie von uns 50 bis 60 Leute übernehmen. Man kann schauen, ob es nicht ein paar junge, ungebundene Menschen gibt, die in Spezial-Werften nach China oder Malta gehen. Und wahrscheinlich kann man ein paar langjährige Mitarbeiter, die knapp vor der Pension sind, mit einem Sozialpaket sogar erfreuen.” Die AUA-Technik habe selber eine Fluktuation von 30 bis 40 Beschäftigten im Jahr.

In den Augen des österreichischen Betriebsrats sollte zudem getrachtet werden, in der neuen Konzernarbeitsteilung Lufthansa-Kompetenzzentren für High-Tech-Komponenten sogar nach Wien zu bekommen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Wirtschaft
  • Junghans: Abbau von 3.000 AUA-Jobs undenkbar