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Junge in Jobs bringen und halten

Schwarzach - Wenn die Zeiten in der Wirtschaft und damit auch am Arbeitsmarkt härter werden, tun sich Lehrstellensuchende und junge Berufseinsteiger besonders schwer. Jugend

Um den Jugendlichen trotz rauer werdender Wirtschaftslage Arbeitslosigkeit wo immer es geht zu ersparen, schnürten Land, Sozialpartner und AMS für 2009 ein Jugendbeschäftigungspaket, das mit 9,7 Mill. Euro fast eineinhalb Mal so „schwer“ wiegt wie die Maßnahmen für 2008.

„Wir stehen den Jugendlichen im Wort, ihnen nach mehr als drei Monaten Jobsuche Arbeits- oder Ausbildungsmöglichkeiten zu vermitteln. Wir konnten diese Zusage fast vollumfänglich einlösen, und wir lassen auch kommendes Jahr keine lern- und ausbildungswilligen jungen Menschen hängen.“ Das bekräftigten heute im Bregenzer Landhaus LH Herbert Sausgruber und Wirtschafts-LR Manfred Rein. Sie stellten, gemeinsam mit den Spitzen von ÖGB, AK, Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung, AMS und Jugend-Regierungsbeauftragtem Egon Blum, ein insgesamt 17 Strategien umfassendes Maßnahmenpaket vor, von dem 2009 bis zu 2600 junge Menschen konkret profitieren könnten.

Es könnte sogar dringend benötigt werden, zumal laut AMS-Landeschef Anton Strini 2009 im Bundesland „um 1000 bis 1200 mehr Arbeitslose als heuer“ zu erwarten sind, wobei dies „die optimistischere Interpretation“ sei. Sowohl für stv. WK-Direktor Dr. Christoph Jenny und IV-Geschäftsführerin Mag. Michaela Wagner als auch ÖGB-Landeschef Norbert Loacker und AK-Präsident Hubert Hämmerle ist das „Paket“ so ausgelegt, dass leistungsschwächere wie lernbegabte Jugendliche gezielt gegen Arbeitslosigkeit gewappnet und job-ready qualifiziert werden können. Sie forderten die Wiederherstellung des Blum-Bonus in ursprünglicher Form, die Rücknahme der nun möglichen Lehrlingskündigung sowie eine Sensibilisierung junger Menschen (beiderlei Geschlechts) für überdurchschnittlich krisenresistente technische Berufe.

Wie ernsthaft und erfolgreich Vorarlberg schon jetzt Arbeitslosigkeits-Prophylaxe für Junge betreibt, demonstrierte Egon Blum mit diesem Faktum: „Wir sind das einzige Bundesland, das im Oktober 08 mehr Lehrlinge beschäftigt als im Oktober 07. Zwar nur 8 mehr, jedoch sind’s beispielsweise im boomenden Oberösterreich 400 weniger.“ Blum möchte das Paket, in das 6,7 Mill. Euro vom AMS, 2,5 Mill. Euro vom Land und 500.000 Euro von sonstigen Institutionen eingebracht werden, ja nicht als Panikmache missverstanden sehen. „Nur wollen wir sämtliche Fähigkeiten der Jugendlichen im Land ausschöpfen und fördern, anstatt z. B. auf Fachkräfte von jenseits der Grenzen zu setzen“ (Blum).

Strategie-Beispiele (aus insgesamt 17)

  • Lehrstellenförderung für benachteiligte Jugendliche
  • Ausbau / Erweiterung überbetrieblicher Ausbildungszentren
  • Projekt „Lehre & Matura“
  • Ausbau des Lehrlings-Coachings
  • Projekte und Kurse für Jugendliche mit migrantischem Hintergrund
  • Weiterführung bewährter Projekte wie „job ahoi“ oder „Startbahn“
  • Fortsetzung von „Brücke zur Arbeit“, Implacementstiftung, Jugendwerkstätten
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