Jugendpsychiatrische Beratungsstelle ab Oktober in Nenzing

Die bestehende jugendpsychiatrische Beratungsstelle begleitete allein im letzten Jahr ca. 450 Jugendliche und junge Erwachsene. Laut Wolfram Metzger, Kinder- und Jugendpsychiater und Obmann der jugendpsychiatrischen Beratungsstelle in Dornbirn, kamen 75 Prozent der Klienten aus dem Unterland.

Oberland unterversorgt

Jugendliche aus dem Oberland bildeten das restliche Viertel. „Wir hatten in den letzten Jahren eine Steigerung und Zuwachsraten bei Betreuungsfällen von 10-20 Prozent. Das ist mit dem Dornbirner Team einfach nicht mehr zu machen, so dass wir einen zweiten Standort brauchen“, erklärt Metzger. Man könne nicht davon ausgehen, dass die Jugendlichen im Oberland gesünder seien oder weniger Entwicklungsprobleme haben. Daher könne man von einer Unterversorgung im Oberland sprechen.

Jugendliche suchen Hilfe

Die Themen und Anfragen der Jugendlichen seien dabei vielfältig, so Metzger. Drohendes Schul- und Ausbildungsversagen, Schwierigkeiten mit der eigenen Identitätsfindung oder Probleme mit Anderen sind Beispiele für mögliche Auslöser für Beratungsanfragen. Oft stünden auch seelische Verwundungen und problematische familiäre Situationen im Hintergrund. „Es sind aber auch Jugendliche die im Zusammenhang mit Pubertätskrisen, die durch andere Entwicklungsschwierigkeiten noch akzentuiert sind, die mit Hilfe und Unterstützung einen Weg finden möchten, wieder zurecht zu kommen in der Gesellschaft.“

Fachärztin Adriane Feuerstein übernimmt fachliche Leitung

In der neuen Beratungsstelle soll es ein multiprofessionelles Team geben. Zugsamensetzen wird sich das Team aus Sozialarbeitern, Psychologen, Fachkrankenpflegekräften für Psychiatrie und einer leitenden Fachärztin. „Wir sind sehr froh, dass wir Dr. Adriane Feuerstein dafür gewinnen konnten, dass sie diese Verantwortung übernimmt und sich auch als weitere Fachärztin im Oberland mit eigener Praxis niederlassen wird“, freut sich Metzger.

(VOL.at/Sascha Schmidt)