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Jugendarbeitslosigkeit Kampf angesagt

Vizekanzler Infrastrukturminister Hubert Gorbach hat am Samstag den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit bekräftigt. „Jedem Lehrstellensuchenden einen Lehrplatz, das muss ein Qualitätsmerkmal unserer Republik werden".

Österreich habe im internationalen Vergleich mit einer Jugendarbeitslosenquote von 7,5 Prozent (September 2003) nach wie vor den niedrigsten Wert Europas (15,6 Prozent), dennoch sei die Zahl alarmierend, so Gorbach am Samstag in einer Aussendung. Es gehe nicht nur um „materiellen”, sondern auch um psychologischen Schaden, der zum Teil nicht mehr gutzumachen sei, wenn arbeitswillige junge Menschen keinen Ausbildungsplatz erhalten. „Jedem Lehrstellensuchenden einen Lehrplatz, das muss ein Qualitätsmerkmal unserer Republik werden”, postulierte Gorbach.

Die Bundesregierung habe durch den Einsatz von knapp 200 Mio. Euro in der aktiven und aktivierenden Arbeitsmarktpolitik für die Zielgruppe einen besonderen Schwerpunkt für die Ausbildung und Beschäftigung von Jugendlichen gesetzt, erinnerte der Vizekanzler an das Wirtschaftspaket II. Die Ende 2002 eingeführte Lehrlingsausbildungsprämie von 1.000 Euro sei in 65.000 Förderfällen im Zuge der steuerlichen Veranlagung in Anspruch genommen worden. Die Zunahme der abgeschlossenen Lehrverträge per Ende Oktober um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr spreche für die positive Auswirkung dieser Maßnahme.

Die Modularisierung des Dualen Systems solle Jugendliche bei der Spezialisierung unterstützen. Wenn Jugendliche in mehreren Spezialbetrieben die Lehre absolvieren könnten, sei das ein Schritt in Richtung optimale Ausbildung. Dieses Vorhaben stehe im Zeichen der Flexibilisierung des Ausbildungsangebots und nehme auf die zunehmende Spezialisierung in den Betrieben Rücksicht. Auf Grundlage einer soliden Basisausbildung solle die Möglichkeit für Schwerpunkte und Vertiefung geschaffen werden, wobei weiterhin komplette Berufsausbildungen mit anerkannten Abschlussprüfungen angeboten werden sollen.

„Um diese Dynamik auch in der erfolgreichen Dualen Ausbildung verstärkt zu ermöglichen, wird die ’Modularisierung der Lehrlingsausbildung’ zügig vorangetrieben”, betonte Gorbach. 260 Lehrberufe werden demnach in rund 100 Basismodule zusammengefasst, eine Spezialisierung erfolgt erst ab dem zweiten Lehrjahr. Die Umsetzung in den einzelnen Lehrberufen soll schrittweise erfolgen. Der von der Bundesregierung eingesetzte und beauftragte Vorarlberger Egon Blum (mittlerweile für seine langjährigen Verdienste als innovativer Ausbildner zum Kommerzialrat ernannt, Anm.) ist für den (Vorarlberger) Gorbach „mehr als ein Signal, dass die Bundesregierung die Jugendbeschäftigung ernst nimmt und der Jugend auch Beschäftigung anbieten will, die Spaß, Freude und schließlich Erfolg bringt”.

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