Wie die Landespolizei Liechtenstein am Donnerstag bekanntgab, wurde an der in Ruggell gefundenen Jacke des Tatverdächtigen Jürgen Hermann Schmauchspuren festgestellt. Es sei somit davon auszugehen, dass Jürgen Hermann diese bei der Tat in Balzers getragen und erst im Nachhinein am Rheinufer zurückgelassen hat. Auch der hinzugezogene Kriminalpsychologe halte die Suizidhypothese der Landespolizei für die wahrscheinlichste Variante.
Reinhard Haller hinzugezogen?
Beim Kriminalpsychologen handelt es sich vermutlich um den Vorarlberger Gerichtspsychiater Reinhard Haller. Weder die Landespolizei Liechtenstein noch Haller selbst wollten dies kommentieren oder bestätigen. Haller wollte sich auf VOL.AT-Anfrage nicht mehr zum Fall äußern. Das nährt die Spekulationen natürlich.
Waffe aus Österreich
Die Waffe, mit der Jürgen Hermann den Direktor der Frick Bank getötet haben soll, stammt aus Österreich. Dies bestätigt nun auf VOL.AT-Anfrage Tina Enz von der Liechtensteiner Landespolizei. Nähere Angaben zur Herkunft der Waffe gebe man nicht bekannt. Nach aktuellen Wissenstand soll Jürgen Hermann ein enges Familienmitglied zur Beschaffung der Waffe gedrängt haben, nachdem 2012 ein Waffenverbot gegen die Familie ausgesprochen wurde.
Beer schließt legalen Erwerb aus
Wilfried Beer von Waffen Beer in Bludenz glaubt nicht an einen legalen Ursprung der Waffe. “Das ist eigentlich fast nicht möglich”, schließlich braucht es für den Erwerb einer Waffe eine gültige Waffenbesitzkarte. Da die Familie Hermann in Liechtenstein lebt, müsste ein Familienmitglied bereits beim Kauf eine gültige Einfuhrgenehmigung vorweisen. “Wenn er eine solche vorlegen kann, muss der Händler zusätzlich noch eine Ausfuhrgenehmigung beantragen. Das ist alles nicht so einfach”, betont Beer.
Hermann öfters in Ruggell gesichtet
Bisher glaubt die Polizei an einen Suizid Hermanns in der Nähe des Ruggeller Feuerwehrhauses. Hier fanden die Ermittler das Fluchtfahrzeug sowie mehrere persönliche Gegenstände inklusive einem Abschiedsschreiben Hermanns. Bereits vor der Tat soll der weiß-graue Smart Hermanns öfters in Ruggell gesichtet worden sein. Erst wenige Tage vor der Tat habe er sich auch beim Feuerwehrhaus aufgehalten. “Der Tatverdächtige war oft in Ruggell”, bestätigt Tina Enz eingegangene Hinweise. Ob sich Hermann vor dem Mord vermehrt in Ruggell befand, könne man derzeit jedoch weder bestätigen noch kommentieren.
Fahndung weiter aufrecht
Sowohl von Hermann als auch von dessen Mobiltelefon und der Tatwaffe fehlt jede Spur. Dennoch wurde am Mittwoch die großflächige Suche nach dem Leichnam eingestellt. Gleichzeitig werde immer noch international nach Hermann gefahndet, versichert die Landespolizei Liechtenstein. (VOL.AT)
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