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Jüdische Lebensgeschichten

"Wir lebten wie sie" ist der Titel eines neuen Buches, das am Mittwoch abend in Innsbruck präsentiert wurde und jüdische Lebensgeschichten aus Tirol und Vorarlberg dokumentiert. [13.5.99]

Der Band ist ein erstes Ergebnis des seit 1992 am Innsbrucker Institut für Zeitgeschichte der Universität laufenden Forschungsprojektes “Biografische Datenbank zur jüdischen Bevölkerung in Tirol und Vorarlberg im 19. und 20. Jahrhundert”.

Die aus über 2.000 erfaßten Biografien ausgewählten Geschichten zeigen einen Querschnitt aus dem Leben der Juden in den beiden Bundesländern und sollen verdeutlichen, wie heterogen die Zusammensetzung der Minderheit mit rund 700 Personen im Jahr 1938 war. Der Bogen spannt sich vom verdienten Fremdenverkehrspionier aus St. Anton am Arlberg zum kriegsversehrten Trödler in Telfs, vom konvertierten Industriellen bis zum letzten Rabbiner in Hohenems, vom orthodoxen jüdischen Zuwanderer bis zum hochrangigen NS-Funktionär jüdischer Herkunft.

Mit dem Puzzle von Einzelschicksalen soll vor Augen geführt werden, wie “normal” das Leben der jüdischen Bevölkerung vor 1938 verlaufen ist und wie die Mechanismen der NS-Verfolgung die Juden zu dem geschlossenen Opferkollektiv machten.

S e r v i c e:
Thomas Albrich (HG): “Wir lebten wie sie. Jüdische Lebensgeschichten aus Tirol und Vorarlberg”. Hardcover mit Schutzumschlag, 384 Seiten mit 50 Fotos im Text, Preis: 398 Schilling. Haymon Verlag ISBN 3-85218-292-1.

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