Bregenz. Das Jubiläum “150 Jahre Landtag” räumt der Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Vorarlberger Landesparlaments und seiner Aufgaben breiten Raum ein.
Eine besondere Rolle in der Vorgeschichte des Landtags spielten die Landstände, denen eine Vortragsreihe im Vorarlberger Landesarchiv in Bregenz gewidmet ist. Den Auftakt macht am Mittwoch, 13. April um 17.00 Uhr Johannes Dillinger mit seinem Vortrag “Bäuerliche Landstandschaft im deutschen Südwesten”.
“Eigenständigkeit und Selbstbestimmung durch das Nützen regionaler Spielräume haben in Vorarlberg lange Tradition”, sagt Landtagspräsidentin Bernadette Mennel. In Vorarlberg haben schon die frühen Landstände des ausgehenden Mittelalters das Volk gegenüber dem Landesfürsten repräsentiert.
Ähnlich wie in Vorarlberg und Tirol genossen die Bauern in einigen Territorien im Süden der heutigen Bundesrepublik Deutschland schon vor dem 19. Jahrhundert politische Mitbestimmungsrechte. Sie hatten das Recht auf Repräsentation bei den Landtagen einiger Fürstenstaaten. Johannes Dillingers Vortrag erläutert die Entstehung und die unterschiedlichen Formen, den diese politische Repräsentation der Landbevölkerung annahm. Dabei wird gezeigt, dass die Bauern sich nicht nur mit den adeligen Landesherren, sondern auch mit den Städten auseinandersetzen mussten, um ihre Rechte zu bewahren. Es wird kritisch untersucht, inwieweit die bäuerliche Landstandschaft im deutschen Südwesten als frühe Form demokratischer Mitbestimmung verstanden werden kann.
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