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Jubiläum 75 Jahre selbständige Pfarre Haselstauden

Werner Matt, Gerold Reichart, Peter Alge, Klaus Fohgrub, Michael Fliri, Gerald Bischof
Werner Matt, Gerold Reichart, Peter Alge, Klaus Fohgrub, Michael Fliri, Gerald Bischof ©Edith Rhomberg
Einblicke in die Geschichte gaben Auskunft darüber, wie es zur Pfarrerhebung kam.
Jubiläum Pfarre Haselstauden

Dornbirn. 75 Jahre sind zweifellos ein schönes Jubiläum. Kirchenrat Peter Alge, Gerald Bischof, Albert Moosbrugger und weitere Unterstützer sorgten für einen stimmungsvollen Rahmen, um den Anlass am 1. April mit der Haselstauder Bevölkerung gebührend zu feiern. Anhand von Bildtafeln, einer kleinen Ausstellung, sowie mittels Fotos und Filmbeiträgen wurden die Besucher eingeladen, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen.

Den Blick weit zurück, nämlich bis zur ersten Erwähnung von Stiglingen (dem heutigen Haselstauden) im Jahr 1249, richtete Klaus Fohgrub mit seinen Ausführungen. Daran anknüpfend erfuhren die Gäste des Abends, darunter auch Pfarrer Gerold Reichart, Vizebürgermeister Martin Ruepp mit Gattin Carmen und Stadträtin Marie-Louise Hinterauer, mehr Hintergründe über die früheren kirchlichen Angelegenheiten.

Damals, rund um die Erhebung zur selbständigen Pfarre, war Krieg. In Haselstauden war Stadtpfarrerexpositus Alfons Marte als Seelsorger tätig. Seine Kapläne mussten der Reihe nach zur Front einrücken. „Pfarrer Marte war die treibende Kraft hinter der Pfarrerrichtung“, so Diözesanarchivar Michael Fliri. „Der Wunsch, selbständig und unabhängig von der Stadtpfarrkirche Sankt Martin zu werden, war seitens der Pfarre Haselstauden schon seit beinahe hundert Jahren mehrfach formuliert worden“, führte Fliri weiter aus. Als Gründe für das neuerliche Ansuchen legte Alfons Marte im Jahr 1940 unter anderem dar: „Die Expositur Haselstauden hat 1.200 Seelen, eine sechsklassige Volksschule und zwei Bergschulen“. Und weiter ging es Marte sinngemäß darum, mehr Einfluss zu gewinnen auf die Familien, da es öfters vorgekommen sei, dass die Ortsseelsorger von den Neuverheirateten keine Ahnung hatten, bis sie das Kind zur Taufe brachten. In der Expositur Haselstauden wurden nämlich keine Trauungen durchgeführt. Erst durch das Zusammenwirken des damaligen Bischofs Paulus Rusch, Provikar Carl Lampert und Generalvikar und Weihbischof in Feldkirch, Franz Tschann, war schließlich der Weg für eine selbständige Pfarre in Haselstauden geebnet.

Stadtarchivar Werner Matt schließlich beglückwünschte die Haselstauder Bevölkerung zum Pfarrjubiläum. Er war eingeladen, um die Stimmung in Dornbirn während des herrschenden Nationalsozialismus des Jahres 1938 und danach sozusagen lebendig werden zu lassen. Matt stellte zunächst die Bedeutung des Erinnerns in den Vordergrund. Von Propaganda auf dem Dornbirner Marktplatz, der in Adolf-Hitler-Platz umbenannt wurde, über die Bespitzelung der Bevölkerung, das Reichsarbeitsdienst-Lager in Haselstauden bis zur Deportation und Ermordung von psychisch kranken und geistig behinderten Menschen spannte er der den Bogen seines Rückblicks.

Trotz der Erinnerung an die unrühmlichen Kapitel sorgten Filmbeiträge, zum Beispiel von früheren Motorradrennen, zwischendurch für Unterhaltung. Der gesellige Ausklang des Abends wurde mit Getränken und heißen Würsten, kredenzt aus der originalen Feldküche, begangen.

Zum Jubiläum 75 Jahre Pfarre Maria Heimsuchung Dornbirn Haselstauden sind weitere Programmpunkte geplant:

7. Mai – Wallfahrt nach Bildstein

2. und 3. Juli – Fest zum Patrozinium

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