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Jihadismus: 27-Jährigem in Krems wird Kontakt zu IS-Führung vorgeworfen

Der Verdächtige soll Kontakt zur Führung der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gehabt haben
Der Verdächtige soll Kontakt zur Führung der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gehabt haben ©AP (Sujet)
Jenem 27-jährigen mutmaßlichen Jihadisten, der vor einer Woche in Krems festgenommen worden war und sich seitdem in U-Haft befindet, wird u.a. Kontakt zur Führung der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) vorgeworfen.
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Dies bestätigte sein Verteidiger Wolfgang Blaschitz am Freitag. Zudem gehe es um ein Foto, auf dem der 27-Jährige maskiert mit einem Maschinengewehr AK-47 in Syrien zu sehen ist.

Foto mit AK-47 auf Handy

Laut der Tageszeitung “Kurier” war der gebürtige Tschetschene am 12. September des Vorjahres in Bayern zufällig in eine Verkehrskontrolle geraten. In der Folge hätten Beamte auf dem Handy des Beschuldigten besagtes Foto entdeckt. Zudem sollen auf seinem Smartphone Spuren gefunden worden seien, wonach der 27-Jährige telefonischen Kontakt zum hochrangigen IS-Militärchef Abu Omar Al-Shishani gehabt habe, hieß es.

Verteidiger kommentiert Vorwürfe

“Das ist schlichtweg absurd”, kommentierte sein Verteidiger die Vorwürfe. Hinsichtlich des Fotos meinte er, dass dieses von einem zweitägigen Syrien-Aufenthalt im Juli 2013 stamme – demnach zu einer Zeit, wo es den “IS in diesem Gebiet noch gar nicht gegeben” habe. “Das (Foto, Anm.) ist aber ein aufgewärmter, alter Hut”, verwies Blaschitz auf ein bereits von der Staatsanwaltschaft eingestelltes Ermittlungsverfahren. Damals sei man zur Ansicht gelangt, dass ein Aufenthalt in Syrien nicht gleichbedeutend mit der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ist.

Ermittlungen in Krems: 27-Jähriger reiste nach Syrien

Laut dem Bericht soll der 27-Jährige wegen einer humanitären Mission für die Organisation “Ansaar International” nach Syrien gereist sein. “Ich bin dort nicht hingefahren, um zu kämpfen. … Ich habe keine einzige Patrone verschossen”, wurde der Beschuldigte zitiert. Es sei ein “Fehler” gewesen, dass er sich damals zu dem Foto in Kämpfer-Pose überreden habe lassen.

Der 27-Jährige war am 26. März mit einem weiteren Verdächtigen (30) bei zwei Hausdurchsuchungen unter Beiziehung des Einsatzkommandos Cobra in der Früh im Schlaf überrascht und festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft Krems hielt sich bezüglich weiterer Angaben bedeckt. Bekannt gegeben wurde, dass die beiden Männer russische Staatsbürger und seit einigen Jahren in Österreich aufhältig seien. Ausgangspunkt des Verfahrens seien Informationen aus Deutschland gewesen, hieß es.

Kontakt zu IS-Führer Shishani

Shishani gilt als Militärkommandant der Miliz in Syrien. Der 1986 in Georgien geborene auch als “Tschetschene” bekannte Shishani führte laut Nachrichtenagentur Reuters die Offensive an, mit der der IS große Teile Syriens bis an die Grenze zum Irak eroberte. 2012 stieß Shishani zu der Gruppe in Syrien und gab einen Treueschwur auf deren Anführer Abu Bakr al-Bagdadi ab. Der Mann mit dem rötlich-braunen Bart ist wiederholt im Kampfgebiet fotografiert worden. Sein wirklicher Name ist Tarchan Batirhwili.

(apa/red)

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