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"Jetzt Standortfrage lösen"

Siegi Stemer sieht in der Causa Landesstadion keinen Zeitdruck, vielmehr baut der Sportlandesrat auf eine professionelle Vorgangsweise. Im "VN"-Interview nahm Stemer ausführlich Stellung.

VN: Das selbst vom Landeshauptmann konkret angedachte Landesstadion ist am 25. Oktober Thema im Sportausschuss. Was passiert da?
Stemer: “Unter Vorsitz von Monika Reis werden VFV-Präsident Dr. Horst Lumper und meine Person über den aktuellen Stand informieren.”

VN: Und der wäre?
Stemer: “Wir sind kurz davor, all die positiven Anregungen und auch die Bedenken der Klubs, die ich in einem Portfolio zusammengefasst habe, einem unabhängigen Raumplanungsbüro zur Bearbeitung zu übergeben.”

VN: Steht schon fest, welches Büro das sein wird?
Stemer: “Nein, wir lassen uns ein Angebot erstellen. In den nächsten 14 Tagen werden wir uns dann entscheiden. Wichtig ist, dass hinsichtlich der Standortfrage und des Bedarfs eine unabhängige Grundsatzentscheidung gefällt wird.”

VN: Es heißt, der Standort beim Metro in Dornbirn kommt nicht mehr in Frage?
Stemer:
“Fakt ist, dass der Energieplatz ein Handicap hat. Eine große Überlandleitung mit 380 KV spannt sich über dem Platz und eine Verlegung – wenn überhaupt möglich – wäre zu kostenintensiv. Zudem hat die Stadt Dornbirn dieses Gebiet für Gewerbebetriebe vorgesehen. Allerdings ist es nicht ausgeschlossen, dass vom Büro ein Standort in der Nähe ausgesucht wird.”

VN: Wo soll sich der Fußballfan denn einen Standort vorstellen?
Stemer: “Aus den Schreiben der Vereine geht hervor, dass sie sich für einen Standort zwischen Götzis-Möslestadion und Dornbirn-Nord stark machen.”

VN: Es gibt aber nicht nur Befürworter des Stadions?
Stemer: “In viele Gesprächen habe ich zwei Positionen herausgehört. Zum einen diejenigen, die sagen: Endlich passiert etwas, wird etwas Großes angedacht, wird nicht immer nur Geld verschwendet. Das ist ja auch unsere Denkweise. Andere wiederum halten den Gedanken für eine Schnapsidee und argumentieren damit, dass möglicherweise bald kein Klub mehr in der Bundesliga spielt.”

VN: Wird nicht gebaut, muss wohl wieder in bestehende Stadien investiert werden?
Stemer: “Was vorher für Lustenau und Bregenz gegolten hat, gilt jetzt auch in Altach. Aber vielleicht kommen bald Dornbirn, Hard oder Feldkirch. Deshalb wollen wir jetzt alles versuchen.”

VN: Altach ist im Moment wohl die dringlichste Baustelle?
Stemer: “Im Schnabelholz muss unabhängig davon, ob ein Landesstadion kommt oder nicht, gebaut werden. Gepräche mit Bürgermeister Gottfried Brändle und Klubobmann Werner Gunz laufen bereits. Aber ich habe auch mit Bundesliga-Geschäftsführer Georg Pangl gesprochen und dabei die Bundesliga-Auflagen angesprochen. Hier sollte die Liga noch einmal über die Bücher und prüfen, ob manche Auflagen nicht überzogen sind. Jedenfalls wurde mir zugesagt, dass mit Aussicht eines neuen Stadions die Liga für Altach die Auflagen stark reduzieren oder gar hinausschieben könnte. Mit mobilen Elementen könnte man sich so im Schnabelholz weiterhelfen.”

VN: Die Heimstätten der Klubs werden dem Sportlandesrat also auch künftig am Herzen liegen?
Stemer: “Das steht außer Frage. Selbst wenn eine Landesarena kommt, muss gewährleistet sein, dass die Klubs ihre Identität behalten. Und dazu gehört eine funktionierende Heimstätte, weil dort der Amateur- und Nachwuchsfußball passiert.”

VN: Dennoch gehen Ihre Gedanken schon einen Schritt weiter?
Stemer: “Ich will nichts und niemanden überfordern. Aber für die Zukunft des Profifußballs in Vorarlberg muss ein, nennen wir ihn ‘FC Vorarlberg’, ein Thema sein. Dieser Klub sollte sich in der Bundesliga etablieren und im Landesstadion spielen. Was wiederum nicht heißt, dass dort nicht auch Platz für andere Klubs ist.”

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