Jeder Beruf hat Zukunft

Speziell einen Beruf mit garantiert guten Chancen herauszupicken, das traut sich Hanno Metzler nicht. „Denn ich bin seit 18 Jahren Berufsberater und habe zu viele Auf und Ab erlebt.“ Beispielsweise wurde befürchtet, dass aufgrund des Internets es Berufe im Reisebüro oder im Buchhandel schwer haben werden. Diese Befürchtung wurde bis jetzt nicht bestätigt. „Zwar wird es vermutlich die Restaurantfachfrau auch in Zukunft geben, aber was ist, wenn es modern wird, Automatencafés zu besuchen?“, gibt der BIFO-Bildungs- und Berufsberater zu bedenken.

Interessen und Fähigkeiten

Daher sind bei der Berufswahl die eigenen Interessen und Fähigkeiten die wichtigsten Faktoren. Experten behaupten, dass es zwischen 20 und 30 verschiedene Berufe für eine Person gibt. „Offenheit ist deshalb ein weiterer Faktor bei der Berufswahl“, so Metzler. Hat ein Jugendlicher bei der Berufswahl daneben gegriffen, muss unterschieden werden, ob der Beruf oder die Arbeitsstelle nicht mehr gefällt. „Hier kann das Lehrlingscoaching der Wirtschaftskammer unterstützen oder im BIFO lassen sich bei einem Beratungsgespräch Ideen und Strategien für eine künftige Lehrstelle entwickeln“, gibt Hanno Metzler Tipps.

Was die Berufswahl betrifft, so zeigen Untersuchungen, dass Eltern bei dieser Wahl die wichtigsten Einflussfaktoren sind. Eltern sollen dabei nicht in die Kategorie „Drängler“ oder „Geht-mich-nichts-an“ fallen. In ihr Aufgabengebiet fällt, ihr Kind zu begleitenundanzuregen, das Gespräch zu suchen. Eltern dürfen ihren Kindern die Entscheidung auch nicht abnehmen. Die Jugendlichen müssen der Motor sein. „Die Berufswahl ist die erste wichtige Entscheidung eines Jugendlichen und gehört in seine Verantwortung. Diese Entscheidung können sie mit 13 oder 14 Jahren treffen – sie gilt ja nicht lebenslang“, erklärt Hanno Metzler abschließend die Rollenaufteilung bei der Berufswahl.