Mit den ersten Sonnenstrahlen werden die Spuren des Winters für viele sichtbar: schmutzige Fensterscheiben, Staub in den Ecken oder Schlieren auf dem Boden. Deshalb greifen viele zu Eimer, Wischmop, Besen und widmen sich dem Frühjahrsputz. Der Umgang mit Putzmitteln & Co. kann jedoch schwere Folgen haben. Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) prognostiziert österreichweit knapp 50 Personen pro Tag, die sich in den kommenden Monaten März und April bei Reinigungstätigkeiten verletzen werden.
Rund acht von zehn Verletzten sind weiblich, besonders gefährdet sind Frauen ab 65 Jahren. Von 19.100 Putzunfällen sind es jährlich 2.600 Männer, die beim Putzen verunfallen. Das entspricht knapp sieben Männern täglich.
Über die Hälfte betrifft Frauen ab 65
Von den rund zwei Drittel der Frauenunfälle verletzten sich pro Jahr etwa 54 Prozent aller Frauen ab 65 Jahren.
Verletzungen, die durch den Frühjahrsputz verursacht werden, können durchaus schwerwiegend sein: Über die Hälfte der Verletzungen sind Knochenbrüche (56%), gefolgt von offenen Wunden (15%) und Sehnen-/Muskelverletzungen (13%). Besonders gefährdet sind Finger (15%) und das Handgelenk (10%) sowie Fußgelenk (19%) und Knie (6%). Unfallauslöser sind vor allem das Stolpern oder Stürzen über beispielsweise den Staubsauger (25%), Stürze auf der Stiege mit dem Wäschekorb (18%) oder das Ausrutschen auf nassen Böden (11%).
Damit der Frühjahrsputz unfallfrei bleibt, empfiehlt das KFV:
- Nicht versuchen, drei Dinge auf einmal zu erledigen. Mit dem Zeitdruck und der Hektik steigt auch die Unfallgefahr. Ablenkungen vermeiden (Smartphone, Fernseher…)
- Gutes Schuhwerk mit rutschfester Sohle ist Grundvoraussetzung
- Zweckmäßige Kleidung tragen, mit der man nirgends hängen bleiben kann
- Sämtliche Hilfsmittel so platzieren, dass man nicht darüber stolpert, herumliegende Gegenstände und ausgeschüttete Flüssigkeiten sind eine große Stolper- und Ausrutschquelle
- Nicht auf Fensterbänke, Stühle oder Tische steigen. Geprüfte Leitern als Steighilfen verwenden
Anteil der Unfälle durchschnittlich pro Jahr:
- Burgenland: 600
- Kärnten: 1.500
- Niederösterreich: 3.800
- Oberösterreich: 3.400
- Salzburg: 1.700
- Steiermark: 2.200
- Tirol: 2.200
- Vorarlberg: 600
- Wien: 3.100
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