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Japan: Annäherungsgespräche in China

Der neue japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat am Sonntag in China Spitzengespräche zur Verbesserung der belasteten Beziehungen beider Länder geführt.

Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao sagte Abe nach Angaben der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, dass es „im fundamentalen Interesse beider Völker ist, ein freundliches, kooperatives Verhältnis zu entwickeln“. Dies sei ein „unaufhaltsamer Trend und das gemeinsame Streben der beiden Völker“, wurde Wen weiter zitiert.

Abes Vorgänger Junichiro Koizumi hatte China im Jahre 2001 besucht, doch seither hatte Peking ihn aus Protest gegen Koizumis wiederholte Besuche im Yasukuni-Schrein für Japans Kriegstote nicht wieder eingeladen. In dem Schrein werden auch Kriegsverbrecher geehrt.

Abe wollte auch den chinesischen Staats- und Parteichef Hu Jintao treffen, bevor er an diesem Montag zu Spitzengesprächen nach Südkorea weiterfliegt. Auch dort will Abe sich darum bemühen, das ebenfalls gespannte Verhältnis zwischen den beiden Ländern zu verbessern. China möchte, dass Abe öffentlich verspricht, den Yasukuni-Schrein nicht zu besuchen. Doch dürfte der 52-jährige Rechtskonservative bei seiner Position bleiben, über künftige Besuche mit seinem „Herzen“ zu entscheiden, wie ein japanischer Beamter zuvor in Peking erklärte.

Abe hatte die Yasukuni-Besuche seines Vorgängers und politischen Ziehvaters Koizumi stets unterstützt, jedoch bisher offen gelassen, ob er selbst als Regierungschef ebenfalls dort hingehen wird. Neben bilateralen Fragen dürfte bei Abes Spitzengesprächen in Peking und Seoul auch die Frage im Mittelpunkt stehen, wie auf die nordkoreanische Ankündigung eines Atomtests reagiert werden sollte.

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