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Jährlich 6.800 Tote zu viel

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Jährlich soll es in Österreich bis zu 6.800 Todesopfer durch Fehler in Spitälern geben - Dr. Pateisky schlägt in neuester Ausgabe des Magazins „News“ Alarm - AKH-Chef Krepler widerspricht: „Zahlen sind absurd und basieren auf alten Hochrechnungen aus den USA“.

Diese erschreckende Zahl wird in der neuesten am Donnerstag, erscheinenden Ausgabe der Infoillustrierten „News“ kolportiert und durch Aussagen von Univ.-Prof. Dr. Norbert Pateisky von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde am Allgemeinen Krankenhaus in Wien (AKH) untermauert. Der Chef des Wiener AKH, Univ.-Prof. Dr. Reinhard Krepler, widersprach dem ganz entschieden: „Diese Zahlen sind absurd“, sagte er auf Anfrage der APA.

Die Zahl basiere auf „alten Hochrechnungen aus den USA aus den frühen neunziger Jahren, hat aber überhaupt keine Gültigkeit für die Situation in Österreich im Herbst 2005“, betonte Krepler. Es sei einerseits nicht zulässig, die Zahlen einfach auf Österreich umzulegen und andererseits „völlig ungerechtfertigt, die österreichischen Patienten damit zu beunruhigen“. Der ärztliche Leiter: „Ich kenne keinen einzigen dieser Fälle. Österreichs Krankenhaus-Patienten müssen sich keine Sorgen machen.“

80 Prozent Systemfehler

Laut Pateisky aber sind 80 Prozent „dieser vermeidbaren Zwischenfälle auf Systemfehler zurückzuführen“. Der Anteil der echten Kunstfehler an der erschreckend hohen Todeszahl liegt laut dem Mediziner bei lediglich rund fünf Prozent. Als Hauptgründe für medizinisches Versagen nennt „News“ Überlastung, Zeitdruck und Stress bei den Spitalsärzten. So etwa klagen Chirurgen, dass sie in manchen Wochen bis zu 100 Stunden am Operationstisch stehen müssen.

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