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Jackson-Jury tagt erneut

Die zwölf Geschworenen, die im Missbrauchprozess gegen Michael Jackson über das Schicksal des Popstars entscheiden, setzen am heutigen Mittwoch ihre Beratungen fort.

Während im Gericht von Santa Maria in Kalifornien die Geschworenen über das Schicksal von Michael Jackson entscheiden, demonstrieren die Fans draußen für den Popstar. Vor dem Gerichtsgebäude und vor Jacksons Neverland-Ranch stehen täglich Hunderte Anhänger aus aller Welt. Mit Plakaten, Mahnwachen und Sprechchören machen sie deutlich, dass sie ihr Idol für unschuldig halten.

Die zwölf Geschworenen – acht Frauen und vier Männer – wollten am Mittwoch ihre Beratungen fortsetzen. Nach insgesamt 14 Stunden hinter geschlossenen Türen war am Dienstag (Ortszeit) die zweite volle Sitzungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

Vorerst nur Spekulationen

Die mehr als 1.000 Journalisten in der kalifornischen Kleinstadt mussten sich bis Dienstag mit Spekulationen von Prozessbeobachtern begnügen. Bis dahin soll sich die Jury lediglich mit einer Frage an den Vorsitzenden Richter gewandt haben. Richter Rodney Melville gab aber weiter nichts dazu bekannt.

Das Gremium habe einen 63-jährigen Mann lateinamerikanischer Abstammung zum Vorsitzenden bestimmt, berichtete der Sender MSNBC. Der vom Gericht als Juror Nummer zwei titulierte Mann war früher an Schulen als Jugendberater tätig. Bei der Jurybefragung im Februar gab er an, von den Vorwürfen gegen Jackson nichts zu wissen.

Einstimmiges Urteil nötig

Die Geschworenen müssen in jedem der zehn Anklagepunkte ein einstimmiges Urteil fällen. Jackson soll im Frühjahr 2003 einen 13- jährigen Buben sexuell missbraucht und ihm Alkohol gegeben haben. Zudem soll er die Familie des Buben unter Druck gesetzt und quasi gefangen gehalten haben.

Im Falle eines Schuldspruchs drohen dem Popstar bis zu 20 Jahre Haft. Seit einem mehrstündigen Krankenhausbesuch am Sonntag wegen Rückenschmerzen hat sich der Angeklagte nicht mehr öffentlich gezeigt.

Wetten stehen jetzt eher auf Schuldspruch

Die Wetten auf den Ausgang des Missbrauchsverfahrens gegen Michael Jackson stehen in der Endphase des Prozesses eher auf schuldig. Wer bei „gamebookers“ auf einen Freispruch des US-Popstars setzt, erhält das 2,3fache seines Einsatzes, falls die Geschworenen den 46-Jährigen tatsächlich für schuldlos halten. Wer an eine Verurteilung glaubt, bekommt im Falle eines Schuldspruchs nur das 1,4fache. Das gab „gamebookers“ am Mittwoch in einer Aussendung bekannt.

Im April hatten die Wettquoten noch ein umgekehrtes Bild widergespiegelt: Damals stand ein Schuldspruch mit einer Quote von 2,60 einem Freispruch mit 1,40 gegenüber. Das 16fache des Einsatzes gibt es für den Fall, dass Jackson zu 20 Jahren Haft verurteilt wird. Die niedrigste Quote hält mit 1,85 ein Haftausmaß von ein bis fünf Jahren.

Wetten werden auch in Bezug auf die Karriere des Sängers angenommen. Die Quoten, dass der „King of Pop“ jemals wieder ein neues Album veröffentlichen wird, liegen bei eins zu 3,6.

„gamebookers“ ist nach eigenen Angaben eine Unternehmensgruppe mit Lizenzen in Österreich, Großbritannien, Irland sowie Antigua und Barbuda, die Sportwetten über Internet, Telefon und in Wettlokalen anbietet und pro Jahr 18 Millionen Wetten abwickelt.

Marcel Avram hatte Jackson gewarnt

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