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Ja, vielleicht zum 20-Jahr-Jubiläum . . ?

Am ehemaligen Autobahnzollamt gab es zwar heuer sichtbare Veränderungen – aber noch immer keinen Spatenstich für die Nachnutzung.
Am ehemaligen Autobahnzollamt gab es zwar heuer sichtbare Veränderungen – aber noch immer keinen Spatenstich für die Nachnutzung.
Für Nachnutzung des ehemaligen Autobahnzollamts Hörbranz wird vorsichtig Optimismus signalisiert.

Hörbranz. Bald ist es wieder so weit – die ganze Welt zieht Bilanz über das zu Ende gehende Jahr und lässt (letztmalig ohne die Sekt-Sondersteuer) die Korken knallen und begrüßt das neue Jahr mit einem Feuerzauber am Himmel. So war es auch vor nunmehr 19 Jahren bei einem ganz besonderen Jahreswechsel, als am damaligen Autobahnzollamt Hörbranz symbolisch die Grenzbalken abmontiert wurden und der Weg für eine sinnvolle Nachnutzung des bald brachliegenden Areals frei gemacht schien. Betonung liegt auf schien – denn in den vergangenen 19 Jahren hat sich nicht viel Grundlegendes getan. Auffälligste Veränderung ist die Entfernung des Flugdachs, das im Zuge der Autobahnsanierung ebenso wie die Abfertigungshäuschen „im Weg war“ und deshalb abmontiert wurde.

Ein neuer Anlauf

Planerisch und bürokratisch hat sich hingegen viel getan – es wurden Berge von Plänen, Expertisen und Stellungnahmen produziert. Gefreut haben sich darüber am ehesten Feuerwehr und Pfadfinder – die sammeln nämlich Altpapier. Als im September des Vorjahres sogar eine Volksbefragung vom Zaun gebrochen wurde und die Hörbranzer Bevölkerung den vorliegenden Plänen mit knapp 75 Prozent zustimmte, schien eine sinnvolle Nachnutzung greifbar nahe, doch die Betreiber hatten nicht mit der Hartnäckigkeit der Gegner gerechnet. Schließlich trat im März dieses Jahres auch noch die Landesvolksanwaltschaft auf den Plan, ortete „Unstimmigkeiten“ bei den Widmungsverfahren und kündigte an, „die Akten bis spätestens Ende Mai zu sichten“ und dann über einen Gang zum Höchstgericht zu entscheiden. Der Mai ist verronnen – und weder die Gemeinde noch der Betreiber, Raststation Hörbranz GmbH, haben seither wieder etwas davon gehört.

Unabhängig davon hat die Betreibergesellschaft, so deren Sprecher Joachim Nägele, die Planungen so weit vorangetrieben, dass „im Jänner 2014 die Pläne eingereicht werden.“ Nägele ist im Gespräch mit der VN-Heimat zuversichtlich, dass es – dank guter Vorbereitung und steter Abstimmung des Projekts mit den Behörden – dann keine großen Hindernisse mehr geben sollte, im kommenden Jahr wenigstens den Spatenstich vornehmen zu können. Zum 20-Jahr-Jubiläum des Endes der Zollschranken . . .

Zuletzt hatte es weitere Verzögerungen gegeben, weil nach der „endgültigen“ Eröffnung des Pfändertunnels zusätzliche Lärmmessungen durchgeführt werden mussten. Keine Auswirkungen hatten hingegen Turbulenzen in der Gesellschaft, wo nach der Alpine-Pleite diese Anteile von Rhomberg-Bau übernommen wurden und das Ausscheiden des Partners My Stop A4 AG von der Gotthard AG und die Thurau-Gruppe kompensiert wurde.

Erfreuliche Signale

Für den Hörbranzer Bürgermeister Karl Hehle sind „das erfreuliche Signale, die ich mit aller gebotenen Vorsicht registriere, denn in den vergangenen Jahren wurde schon zu oft von einem baldigen Baubeginn geredet.“ Dessen ungeachtet hält er das Projekt nach wie vor für sinnvoll, weil „es Arbeitsplätze schafft, den Tankverkehr in Hörbranz merklich reduziert und langfristig aus der Zollamtsruine und der Asphaltwüste des Vorplatzes eine attraktive Visitenkarte nicht nur für Hörbranz, sondern für das ganze Land macht.“ Stichwort Asphaltwüste: davon gibt es in Hörbranz noch eine. Viel kleiner zwar als den ehemaligen Zollamtsplatz, aber doch. Nach den ursprünglichen Plänen hätte das „Containerdorf“ der Tunnelbaustelle bei der Autobahnauffahrt schon Ende September abgebaut sein sollen. Der Parkplatz sollte im gleichen Zug renaturiert werden. Auch hier ist man inzwischen im Verzug – läppische zweieinhalb Monate.

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