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Italien setzt auf "Klimadiät"

Die Italiener gehen auf "Klimadiät": Der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti startet eine Kampagne, die die Vorteile von biologischen, regionalen und saisonalen Produkten für die Gesundheit und für den Klimaschutz hervorhebt.

Unnötig lange Transportwege, mangelnde Qualitätskriterien und ein oft maßloser Einsatz von Pestiziden für die Lebensmittel werden in Italien zunehmend als Missstand wahrgenommen, dem die Konsumenten durch bewusste Kaufentscheidungen entgegen treten sollen.

“Null Kilometer” lautet nun das Motto des Verbandes: “Lebensmittel reisen per Lkw, auf Schiene, oder im Flugzeug rund um den Globus, der Lebensmitteltransport kennt keine Grenzen, da Preis und Konkurrenz die einzigen Faktoren sind, die wirklich zählen. Man berücksichtigt dabei aber nicht die enormen Umweltkosten, die unnötig lange Transportwege verursachen. Auf unserem Tisch landen Lebensmittel, die durchschnittlich über 2.000 Kilometer hinter sich gelegt haben. Das kann man nicht mehr dulden”, so Stefano Masini, der bei dem Coldiretti-Verband für Umwelt, Territorium und Konsum verantwortlich ist. Lebensmittel aus der Ferne würden zudem oft mit Substanzen behandelt, die ihre Haltbarkeit steigern sollen, aber in Europa verboten sind. Knoblauch aus China werde zum Beispiel ionisierenden Strahlungen ausgesetzt, um das Keimen zu stoppen.

Der Coldiretti-Verband setzt sich dafür ein, dass auf den Lebensmitteletiketten künftig auch die Kilometerzahl angegeben wird, die ein Produkt hinter sich gelegt hat. “Durch Etiketten mit der geografischen Herkunft werden lokale Lebensmittel für umwelt- und ernährungsbewusste Konsumenten wettbewerbsfähiger”, so Masini.

Einige Supermärkte in anderen Ländern haben diesen Weg bereits eingeschlagen. Die britischen Supermärkte der Tesco-Kette etwa geben auf den Etiketten der eigenen Produkte das Symbol eines kleinen grünen Flugzeugs an, auf dem man die hinter sich gelegten Kilometer ablesen kann. Dieses Etikett weckt im Verbraucher ein stärkeres Bewusstsein für die Themen Gesundheit und Umweltschutz. “Die Welt rettet man nicht nur mit Manifesten und internationalen Verträgen, wie dem Kyoto-Protokoll, sondern auch mit dem bewussten Konsum des einzelnen Verbrauchers”, so Masini.

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