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Italien: G-8-Krawallen sollen Prozesse folgen

Das teilweise brutale Vorgehen der italienischen Polizei gegen protestierende Globalisierungsgegner bei den Krawallen beim G-8-Gipfel in Genua im Juli 2001 sorgt in Italien weiterhin für Schlagzeilen.

Die Staatsanwaltschaft von Genua forderte die Eröffnung eines Strafverfahrens gegen 28 Polizisten, die festgenommene Globalisierungsgegner in der Schule Diaz, Hauptquartier der No-Global-Aktivisten während des G-8-Gipfels, schwer misshandelt haben sollen.

Zunächst waren etwa 160 Polizisten in den Sog der Ermittlungen wegen der schweren Gewalttätigkeiten bei der Durchsuchung der Hauptquartiere der No-Global-Bewegung in den Genueser Schulen Diaz und Pascoli sowie wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen in der Kaserne Bolzaneto im Juli 2001 geraten. Mehrere von ihnen wurden aber entlastet.

Die Vorwürfe gegen die Polizeifunktionäre sind in einem Dossier mit den Berichten tausender Zeugen enthalten. Vernommen wurden auch mehrere Ausländer, die sich an den Protestdemos gegen den G-8-Gipfel beteiligt hatten. Danach soll ein Gericht in Genua entscheiden, ob gegen sie ein Prozess beginnen soll.

Über Misshandlungen nach der Festnahme hatten auch die 16 Mitglieder der österreichischen Theatergruppe „VolxTheaterKarawane“ geklagt, die nach dem G-8-Gipfel festgenommen und drei Wochen lang in Untersuchungshaft gehalten worden waren. Ihnen wurden Verbindungen zur Anarchistengruppe Black Block vorgeworfen.

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