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Italien: Für mehr Frauen in Wahllisten

Der italienische Ministerrat hat am Freitag ein Dekret verabschiedet, wonach auf den Wahllisten der kommenden Parlamentswahlen am 9. April 2006 mindestens eine Frau pro vier Männer kandidieren soll.

Die Frage der Frauen-Quoten hat in Italien bereits für eine Spaltung im Regierungslager gesorgt. Bei der Debatte um die „Rosa Quote” hatte Regierungschef Silvio Berlusconi im Oktober eine schwere Niederlage hinnehmen müssen. 180 Parlamentarier der Regierungskoalition hatten damals gegen die Frauen-Quote abgestimmt.

Mit dem Dekret will der Regierungschef das Parlament zu einer neuen Abstimmung über die Quoten zwingen. Die italienischen Senatoren hatten bereits im November 2004 eine Gesetzesvorlage blockiert, die die Frauenbeteiligung am politischen Leben fördern wollte. Nach dem Entwurf sollte damals mindestens ein Drittel der Wahllisten aus Frauen bestehen.

Italien zählt europaweit zu den Ländern mit der niedrigsten Zahl an Frauen in der Politik. Mit 9,2 Prozent Frauen in der Volksvertretung ist Italien europaweit das Schlusslicht. Schweden liegt mit 42,7 Parlamentarierinnen an erster Stelle. In Spaniens sozialdemokratischer Regierung ist die Hälfte der Ministerposten mit Frauen besetzt.

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