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Italien: "Fünf Jahre zur Erneuerung"

Nachdem der italienische Ministerpräsident Prodi wie erwartet auch die Vertrauensabstimmung in der Abgeordnetenkammer gewonnen hat, appellierte der Regierungschef an seine Verbündeten für politische Stabilität.

„Wir regieren seit neun Monaten. Diese Zeit genügt, um ein Kind zur Welt zu bringen, aber nicht um Italien zu ändern. Wir brauchen Zeit. Ich habe ein fünfjähriges Programm verfasst und halte den Schritt. Wir stehen vor einer Herausforderung, wir werden sehen, wer gewinnt“, sagte Prodi am Samstag in einem Interview mit dem Radiosender „Radio 24“.

Prodi beteuerte, dass seine Koalition aus der Regierungskrise der vergangenen Woche gestärkt hervorgegangen sei. „Alle haben begriffen, dass es keinen Spielraum gibt. Es gibt ein allgemeines Interesse, das wichtiger als das Interesse der Einzelnen ist“, sagte Prodi.

Der Chef der Linksdemokraten (DS, stärkste Regierungspartei), Piero Fassino, versicherte, dass die Regierung Prodi im Sattel bleiben werde. „Wir sind keine Übergangsregierung, sondern ein voll operatives Kabinett, das das Land bis Ende der Legislaturperiode regieren will“, sagte Fassino.

Prodi hatte am Freitag problemlos die Vertrauensabstimmung in der Abgeordnetenkammer gewonnen, da seine Mitte-links-Koalition dort anders als im Senat über eine komfortable Mehrheit verfügt. Im Senat hatte er die Vertrauensabstimmung nur mit knapp zwei Stimmen Vorsprung gewonnen.

OppositionsführerSilvio Berlusconi sagte, die Regierungskrise sei „eine demütigende Wunde für das Land. Die Regierung ist gespalten wie nie zuvor. Prodi wird keineswegs eine ganze fünfjährige Legislaturperiode im Amt bleiben“.

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