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Italien: 11. April als gefährliches Datum

Unter dem Eindruck der Terroranschläge vom 11. März hat Italien die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Die Gläubigen werden Kontrollen wie an Flughäfen unterzogen.

Zudem wurde die Bewachung tausender Sehenswürdigkeiten sowie von Flughäfen, Bahnhöfen und U-Bahn-Stationen verstärkt, wie der ORF berichtet.

Symbolisches Datum

Italien gehört zu den Ländern, die das Vorgehen der USA im Irak von Anfang an unterstützen. Mehr als 3.000 italienische Soldaten sind im Südirak stationiert. Das Land gilt deshalb als besonders terrorgefährdet.

Die Sorge vor einem Anschlag wird noch verstärkt, da der Ostersonntag dieses Jahr auf den 11. April fällt. Islamische Terroristen könnten in Anlehnung an die Anschläge vom 11. September und 11. März das symbolische Datum für weitere Attentate wählen.

Videobotschaft als Warnung

Letzte Woche hatten Sicherheitskräfte in der Wohnung eines mutmaßlichen Terroristen ein Video gefunden, auf dem laut Presseberichten die Terrororganisation El Kaida die Zerstörung Roms ankündigt. Italienische Behörden vermuten in Rom zahlreiche Fundamentalisten, die der El Kaida oder ihrem näheren Umfeld angehören.

“Besondere Wachsamkeit”

Die italienischen Sicherheitskräfte bewachen derzeit mehr als 13.000 Einrichtungen, die als mögliche Anschlagsziele gelten. Für diese Orte gelte “besondere Wachsamkeit”, sagte Innenminister Giuseppe Pisanu am Mittwoch vor dem Parlament in Rom.

Bisher hatte Italien rund 8.000 Einrichtungen als gefährdet eingestuft. Etwa 12.000 Polizisten und 4.000 Soldaten wurden für die Überwachungsmaßnahmen abgestellt. Hunderttausende Touristen sollen sich zu Ostern in Rom aufhalten.

Kirchen stärker bewacht

Neben der Einrichtung von Wachposten werde auch die Einreise nach Italien stärker kontrolliert, sagte Pisanu weiter. Zudem habe das Innenministerium die Präfekturen aufgefordert, die Bewachung von Kirchen und Versammlungsorten zu verstärken.

Sogar Gullis kontrolliert

Polizisten kontrollieren und versiegeln Polizisten sogar die Gullis auf der Via Conziliazone zum Petersdom. Vor dem Petersplatz herrschten strenge Zugangskontrollen.

Angst vor U-Bahn-Benutzung

Viele Römer haben schon seit Tagen Angst, sich den Bahnhöfen zu nähern, sich in größeren Gruppen aufzuhalten und vor allem die U-Bahn zu benutzen. Diese Woche wurde der U-Bahn-Verkehr unzählige Male wegen Terroralarm unterbrochen, den verlassene Gepäckstücke, Taschen oder Rucksäcke auslösten.

Seitdem der römische Polizeichef Achille Serra die Römer zu einer aktiven Zusammenarbeit mit den Sicherheitskräften aufgefordert hat, werden die Polizeiposten von Anrufen Hunderter besorgter Bürger überflutet.

Panik macht sich breit

Am Dienstag wurde die zentrale Piazza Navona gesperrt, nachdem einige Passanten einen Sack mit verdächtigen Drähten gemeldet hatten. Der prunkvolle Platz wurde abgeriegelt, im Sack befand sich jedoch nur ein altes Radiogerät.

Araber unter Dauerverdacht?

Im Kampf gegen den Terrorismus setzen die Sicherheitskräfte auch auf die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern, Hoteliers und Autovermietungsgesellschaften.

Diese wurden aufgefordert, der Polizei Kunden mit Pässen aus Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas zu melden, die bar zahlen oder Tickets für Familienangehörige und Bekannte kaufen.

Unter Bewachung wurden vor allem die Reisegesellschaften unweit vom römischen Bahnhof Termini gestellt. Kontrolliert werden auch Aufenthaltsgenehmigungen und Mietverträge, die Ausländer abschließen.

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