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Israelische Minister beraten über Verschiebung

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat an Israel appelliert, den Abzug aus dem Gaza-Streifen mit den Palästinensern zu koordinieren. Der Beginn der Räumung soll um etwa drei Wochen verschoben werden.

Noch gebe es keine Zusammenarbeit, um die Räumung vorzubereiten, bedauerte er am Dienstag vor israelischen Journalisten in Ramallah. Abbas erklärte sich bereit, den israelischen Regierungschef Ariel Sharon jederzeit und an jedem gewünschten Ort zu treffen. Israelische Minister haben unterdessen in Jerusalem über eine Verschiebung des Gaza-Abzugs beraten, wie israelische Medien berichteten. Der Beginn der Räumung soll um etwa drei Wochen auf Mitte August verschoben werden.

Abbas gab bekannt, dass die palästinensischen Sicherheitskräfte illegale Waffen militanter Kämpfer in den Städten Jericho und Tulkarem im Westjordanland eingesammelt hätten. Diese Maßnahme werde auch in allen weiteren Städten im Westjordanland ergriffen, die Israel palästinensischer Kontrolle unterstelle, sagte er. Die militanten Palästinenser sollten in die regulären Polizeikräfte integriert werden. Seine Polizei habe seit dem Beginn der Waffenruhe dutzende Anschläge verhindert. Den israelischen Behörden seien die dabei beschlagnahmten Waffen – Mörsergranaten, Sprengsätze und Bomben – übergeben worden. Der Präsident erklärte, es sei kein vollständiges Ende der Gewalt erreicht, aber eine “80-prozentige Ruhe“.

Wie der israelische Rundfunk am Dienstag berichtete, will Sharon den Abzugstermin nach Beratungen mit Vertretern der Sicherheitskräfte bekannt geben. Der Premier hatte am Vorabend mitgeteilt, dass er den ursprünglich für 20. Juli geplanten Rückzugsbeginn um drei Wochen verschieben werde. Damit wolle man die Empfindlichkeiten der Siedler berücksichtigen, weil im Juli das Tisha B’Av-Fest begangen wird, dabei ist es gläubigen Juden untersagt, in ein neues Heim einzuziehen. Mehrere ranghohe Armeeangehörige sagten der israelischen Tageszeitung „Yediot Ahronot“, der Aufschub werfe „alle Pläne über den Haufen“. Das Militär müsse nun die Einberufung von tausenden Reservisten verschieben.

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