Der israelische Außenminister Shimon Peres hat dem Iran vorgeworfen, den Libanon mit der Aufrüstung der schiitischen Hisbollah zu einem „gefährlichen Pulverfass“ zu machen. Nach einer Unterredung mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan sagte Peres am Montagabend (Ortszeit) in New York, der Iran habe der Hisbollah („Partei Gottes“) 10.000 Katjuscha-Raketen geliefert, die mit einer Reichweite bis 70 Kilometer das „Herz“ Israels bedrohten.
„Sie haben den Libanon in eine Dynamitstange verwandelt“, sagte Peres. Angehörige der iranischen Revolutionsgarden (Pasdaran) seien in den Libanon geschickt worden, was einen Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen bedeute.
Der libanesische Ministerpräsident Rafik Hariri warf Israel am Montag vor, es wolle einen Keil zwischen die USA und die arabischen Staaten treiben. Den israelischen Vorwurf, dass der Iran in der ostlibanesischen Bekaa-Ebene mit Zustimmung Syriens Ausbildungslager für Terroristen unterhalte, wies der Premier als völlig unbegründet zurück.
Gegründet wurde die Hisbollah 1982 nach dem israelischen Einmarsch im Libanon im Auftrag des Teheraner Revolutionsregimes von Ayatollah Khomeini, um den „Kampf gegen die Zionisten aufzunehmen“. Die Hisbollah wurde zur dominierenden politischen und militärischen Kraft des schiitischen Bevölkerungsteils im Libanon und stellt eine eigene Fraktion im Parlament.
Nach jüngsten Beiruter Presseberichten finanziert der Iran die Hisbollah mit zehn Millionen US-Dollar monatlich. Ende Dezember hatte der iranische Vize-Außenminister Mohammad Sadr dem libanesischen Staatspräsidenten Emile Lahoud eine Botschaft von Präsident Mohammad Khatami überbracht und erklärt, die Hisbollah bleibe „bis zum vollständigen Ende der israelischen Okkupation“ bewaffnet. Er bezog sich damit auf die umstrittenen so genannten Shebaa-Ländereien im Dreiländereck Israel-Libanon-Syrien.
Die libanesische Regierung hat die Terrorismusvorwürfe von US-Präsident George W. Bush gegen die Schiiten-Organisation zurückgewiesen. Es müsse zwischen Terrorismus und Widerstand unterschieden werden, sagte Außenminister Mahmoud Hammoud. Auf der von der Europäischen Union erstellten Liste von Organisationen mit terroristischen Aktivitäten scheint die Hisbollah nicht auf. Die Regierung in Beirut hatte die Forderung der USA nach einem Einfrieren von Hisbollah-Konten abgelehnt.
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