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Israel: Sexaffäre um Präsidenten

Der israelische Staatspräsident Moshe Katzav (61) hat nach eigenen Worten "nicht die geringste Ahnung", wer die Frau sein könnte, die ihn beschuldigt, sie sexuell belästigt zu haben.

Die Frau, die anonym bleiben will, hat der Tageszeitung „Maariv“ (Dienstag-Ausgabe) mitgeteilt, Katzav habe sie vor mehr als zehn Jahren belästigt. Sie habe ihren Posten aufgeben müssen, weil sie seine „Avancen“ zurückgewiesen habe.

Der im Iran geborene Katzav, der seit 2000 israelischer Präsident ist, war schon zuvor der sexuellen Belästigung beschuldigt worden, wie aus Justizkreisen in Jerusalem verlautete. Eine frühere Angestellte des Präsidialamts habe das Staatsoberhaupt demnach erpressen wollen und von ihm einen Posten in einem Ministerium gefordert.

Politische Beobachter in der israelischen Hauptstadt vermuteten eine Schmutzkampagne gegen den Präsidenten mit dem Ziel, seine Rückkehr in die aktive Politik nach dem Ende seiner Amtszeit zu torpedieren. Dem ehemaligen Likud-Abgeordneten, Minister und Vizepremier, der sich bei der Wahl des Staatspräsidenten durch das Parlament überraschend gegen den damaligen Favoriten Shimon Peres durchgesetzt hatte, wurde unterstellt, das Amt des Ministerpräsidenten auf Kosten von Ehud Olmert anstreben zu wollen.

Bereits einer von Katzavs Amtsvorgängern, Yitzhak Navon (1978-83), war nach seiner Präsidentschaft in die Politik zurückgekehrt und hatte danach noch lange Zeit wichtige Regierungsämter bekleidet.

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