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Israel: Häftlinge weiten Hungerstreik aus

Palästinensische Häftlinge haben ihren Hungerstreik als Protest gegen die Haftbedingungen in Israel auf ein Gefängnis-Krankenhaus bei Tel Aviv ausgeweitet. Damit verweigern insgesamt 1549 Strafgefangene die Nahrungsaufnahme.

Dies teilte die israelische Gefängnisverwaltung mit. Unterdessen töteten israelische Soldaten im Gazastreifen und dem Westjordanland drei Palästinenser, darunter zwei bewaffnete Mitglieder der radikal- islamischen Hamas-Organisation.

Die beiden Männer seien östlich des Flüchtlingscamps Jabalia bei der Stadt Gaza von einem Hubschrauber aus angegriffen worden, als sie eine Kassam-Rakete zum Abschuss vorbereiteten, wie palästinensische Augenzeugen berichteten. Ein Hubschrauber habe vier Raketen auf sie gefeuert. Später hätten Soldaten bei einem Einsatz in Nablus einen Unbeteiligten in seiner Wohnung erschossen, sagte palästinensisches Krankenhauspersonal. Die israelische Armee teilte mit, in Nablus sei eine Waffenwerkstatt gefunden worden.

Der Sprecher der israelischen Gefängnisverwaltung, Oberstleutnant Ian Domnitz, sagte zu dem Hungerstreik: „Die Häftlingen werden heute gewogen, um ihren Zustand genau zu beobachten.“ Wachleute beschlagnahmten versteckte Zigaretten und Süßigkeiten. Zudem seien größere Mengen Salz konfisziert worden. Palästinensische Strafgefangene hätten kleine Lager angelegt, um sich mit Mineralien versorgen zu können, berichteten israelische Medien.

Die Häftlinge verlangen Telefone in ihren Gefängnistrakten, Möglichkeiten, Besucher ohne trennende Glaswände zu treffen, sowie ein Ende von als unnötig scharf bezeichneten Personenkontrollen. Die Gefängnisverwaltung hat die Haftbedingungen als Reaktion auf den Hungerstreik aber zunächst verschärft. Nach Medienberichten soll zudem mit duftenden Speisen und Grillfesten ein psychologischer Druck zur Nahrungsaufnahme erzeugt werden.

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