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Islamisten verließen letzte Hochburg

Im Süden Somalias sind die Islamisten des "Rates der Islamischen Gerichte" offenbar vor den vorrückenden äthiopischen Truppen und den Verbänden der Übergangsregierung aus ihrer letzten Hochburg geflohen.

Sie hätten die Küstenstadt Kismayo sowie ihre Front in der nahe gelegenen Stadt Jilib in der vergangenen Nacht verlassen, berichteten Einwohner am Montag. Es herrsche allgemeine Verwirrung.

Mit äthiopischer Unterstützung hatten Milizen der von Äthiopien abhängigen Übergangsregierung am Sonntag einen Angriff auf Jilib gestartet, wo sich rund 3000 Islamisten verschanzt hatten. Diese hatten am Donnerstag die somalische Hauptstadt Mogadischu kampflos geräumt, welche sie seit Juni kontrolliert hatten.

Noch vor zwei Wochen hatte die vorwiegend aus Warlords und Clanführern zusammengesetzte Übergangsregierung praktisch nur die Provinzstadt Baidoa kontrolliert. Die Intervention der äthiopischen Armee veränderte die Lage jedoch grundlegend. Seit dem Sturz des Diktators General Mohammed Siad Barre 1991 hat Somalia keine funktionierende Zentralregierung.

Der Vorsitzende des „Rates der Islamischen Gerichte“, Sheikh Sharif Ahmed, hatte am Freitag von Kismayo aus einen Guerillakrieg gegen die Äthiopier angekündigt. Die Islamisten werden von Eritrea, Saudi-Arabien und dem Jemen mit Waffen und finanziell unterstützt.

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