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Iran: Weitere Kritik an Papst

Im Iran hält die Kritik an Papst Benedikt XVI. wegen seiner Äußerungen über den Islam an. Der Freitagsprediger spricht von „Plänen des Westens zur Zerstörung des Islam“.

Für den Obersten Freitagsprediger von Teheran, Ayatollah Mohammad Imami-Kashani, stehen die Aussagen des Kirchenoberhauptes in Zusammenhang mit angeblich seit langem existierenden Plänen des Westens, „den Islam zu zerstören“. Das berichtet die amtliche iranische Nachrichtenagentur IRNA am Freitag.

Imami-Kashani erklärte vor Gläubigen auf dem Campus der Teheraner Universität, die islamische Welt sehe sich derzeit der „Arroganz“ des Westens ausgesetzt, der verschiedene Pläne ausgeheckt habe, das Image des Islam in der Welt zu verzerren. Seit langem plane der Westen, dem Islam in jeder Weise Schaden zuzufügen und die Muslime auseinander zu bringen.

Zu den jüngsten „islamophoben“ Äußerungen des Papstes meinte der Ayatollah, solche Kommentare könnten sowohl für Christen als auch Muslime schädlich sein. Dass hochrangige Politiker im Westen anti-islamische Äußerungen machten, sei nichts Neues. Es sei aber das erste Mal, dass ein prominenten religiöser Führer – bewusst oder unbewusst – solche Kommentare abgebe.

Der Geistliche betonte, dass die Botschaft sowohl von Christentum als auch Islam der „Friede“ sei. Der Westen aber betreibe Propaganda gegen das „friedliche Atomprogramm“ des Iran und wolle damit die Muslime des wissenschaftlichen Fortschritts berauben. Die Gläubigen müssten gegenüber allen Verschwörungen des Feindes wachsam sein, so der Ayatollah.

Benedikt hatte am 12. September während einer Vorlesung an der Universität Regensburg den byzantinischen Kaiser Manuel II. Palaiologos mit einer Äußerung zitiert, wonach man im Islam „nur Schlechtes und Inhumanes finden“ könne, weil dieser den Glauben mit dem Schwert verbreite. Nach einer Welle der Empörung in der islamischen Welt hatte der Papst Bedauern über diese Aussagen geäußert.

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