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Iran: Bauanleitung für Atombombe

Der Iran hat auf dem Schwarzmarkt eine Bauanleitung für wesentliche Teile von Atombomben erhalten. Dies geht Diplomatenangaben zufolge aus einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien hervor.

Es handle sich um ein „Kochbuch“ zur Herstellung des Kerns einer Atomwaffe aus angereichertem Uran.

Die US-Regierung bezeichnete den IAEO-Bericht als „beunruhigend“. Der Iran müsse jetzt die Chance ergreifen, und sein Verhältnis zum Rest der Welt in Ordnung bringen, betonte das Außenministerium.

Westliche Diplomaten sehen in dem Dokument einen weiteren Beleg dafür, dass der Iran sein Atomprogramm nicht ausschließlich zur Energiegewinnung betreibt. Teheran selbst beteuert gegenüber der IAEO, das Dokument „ungefragt“ von Leuten im Dunstkreis des pakistanischen Atomwissenschaftlers Abdul Qadeer Khan erhalten und niemals verwendet zu haben.

Ein IAEO-naher Diplomat sagte, das Dokument sei „belastend“, doch inhaltlich nicht mit der Bauanleitung vergleichbar, die Libyen von der Atommacht China erhalten hatte. Libyen hatte sein Atomprogramm im Jahr 2003 auf Druck der internationalen Gemeinschaft eingestellt.

IAEO-Chef El Baradei betontet, dass die „volle Transparenz“ des Iran hinsichtlich seines Atomprogramms „unabdingbar und überfällig“ sei. Er bestätigte auch, dass Teheran am Mittwoch mit der Anreicherung einer weiteren Charge Uran begonnen habe, obwohl die internationale Gemeinschaft den Stopp jeglicher Urananreicherung von dem Land fordern.

Der IAEO-Gouverneursrat wird am Donnerstag erneut über das iranische Atomprogramm beraten und möglicherweise den UNO- Sicherheitsrat in der Frage anrufen, der dann Sanktionen gegen das Land verhängen kann. Vor allem die USA werfen dem Land vor, in Wirklichkeit nach Atomwaffen zu streben.

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