In einer Erklärung forderte das UN- Führungsgremium die Iraker am Mittwoch zu Besonnenheit und Zurückhaltung auf. Es sei nun wichtig, eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden.
Der Irak-Gesandte der UN, Ashraf Qazi, sagte, die Iraker müssten nun ihren Willen zeigen, die Verschwörungspläne derer zu vereiteln, die den Streit zwischen den islamischen Glaubensrichtungen schüren wollten.
In einer offenbar gezielten Provokation der Schiiten hatten Extremisten die Goldene Moschee in Samarra in die Luft gesprengt und dabei schwer beschädigt. Der Anschlag hatte zu gewaltsamen Protesten der Schiiten geführt, bei denen sechs Menschen getötet wurden, darunter drei sunnitische Geistliche. Der irakische Präsident Dschalal Talabani warnte in einem dramatischen Appell vor einem Bürgerkrieg im Land. Die schiitische Regierung hatte das Attentat sunnitischen Rebellen angelastet, die mit der Al-Kaida im Irak verbündet sind.
Gewalttaten gehen weiter
Die Serie von Gewalttaten und Übergriffen gegen Sunniten nach dem Anschlag auf eines der wichtigsten Heiligtümer der Schiiten im Irak reißt nicht ab. Unbekannte ermordeten am Donnerstag bei Samarra, 125 Kilometer nördlich von Bagdad, drei Journalisten des arabischen Fernsehsenders Al-Arabiya. Bewaffnete erschossen am Morgen den Wächter einer sunnitischen Moschee in Bakuba, 60 Kilometer nordöstlich der irakischen Hauptstadt. In der Hauptstadt Bagdad wurden nach Polizeiangaben vom Donnerstag binnen eines Tages mindestens 53 Iraker getötet.
Extremisten hatten am Mittwoch in Samarra die Goldkuppel des auch als Goldene Moschee bekannten Askariya-Schreins weggesprengt. Im ganzen Land hatte dies wütende und empörte Proteste von Angehörigen der schiitischen Bevölkerungsmehrheit ausgelöst. Die Kundgebungen waren zunehmend in Gewalttaten gegen Sunniten übergegangen. Dutzende sunnitischer Moscheen wurden in der Nacht im ganzen Land angegriffen und in Brand gesetzt. Acht Sunniten, darunter drei Geistliche, wurden ermordet.
In der von britischen Truppen kontrollierten südirakischen Metropole Basra wurden am Mittwochabend mindestens zwölf Gefangene aus einer Haftanstalt geholt und später erschossen. Bei den Opfern soll es sich um Sunniten gehandelt haben.
Die Leichen der Al-Arabiya-Reporterin Atwar Bahgad und zweier Mitglieder ihres Stabes wurden am Donnerstagmorgen am Stadteingang von Samarra gefunden, bestätigten Augenzeugen. Bahgad wurde in Samarra geboren.
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