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Irak: Neuer Al-Kaida-Führer meldet sich

Knapp eine Woche nach dem Tod des Terroristenführers Abu Musab al-Zarqawi hat sich dessen Nachfolger erstmals öffentlich zu Wort gemeldet.

In der am Dienstag im Internet veröffentlichten Erklärung drohte Abu Hamza al-Muhajir mit Vergeltung für Zarqawis Tod und neuen Anschlägen. Die Al-Kaida (al-Qaeda) im Irak hatte Muhajir am Montag als Zarqawis Nachfolger benannt. Der Name, offenbar ein Pseudonym, war zuvor nicht einschlägig bekannt.

In der Erklärung hieß es: „Ihr Kreuzritter, was in den nächsten Tagen passieren wird, wird die Haare Eurer Kinder ergrauen lassen, Kämpfe, die die Lüge von Eurer Macht entlarven werden, die Schwäche Eurer Soldaten und Eurer Lügen.“ Zarqawis Anhänger würden dessen Kampf fortsetzen; die „heiligen Krieger“ im Irak seien stärker denn je. Die Authentizität der Erklärung konnte zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.

Die Bezeichnung „al-Muhajir“ – arabisch für „Der Emigrant“, oder auch „Einwanderer“ – schien darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um einen Iraker handelt. Beobachter schlossen nicht aus, dass der neue Führer der Al-Kaida im Irak eine bekannte Person sein könnte, deren Identität mit einem neuen Namen vertuscht werden sollte. Zarqawi war am 7. Juni bei einem US-Luftangriff in Bakuba getötet worden.

Das Wort „al-Muhajir“ leitet sich von „al-Hijra“ (Hidschra) ab, der Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina (Yathrib) im Jahr 622. Dieses Ereignis markiert den Beginn der islamischen Zeitrechnung. Die Anhänger Mohammeds, die ihm ins Exil folgten, wurden als „al-Mujahiroun“ bezeichnet, zahlreiche spätere moslemische Gruppierungen gaben sich ebenfalls diesen Namen. So gründete der radikale Prediger Omar Bakri Mohammed in Großbritannien in den 90-er Jahren die Gruppe Al-Muhajiroun, die bekannt wurde, weil sie die Anschläge vom 11. September 2001 begrüßte.

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